Herne. Der Herner Circus Schnick-Schnack kritisiert den Aufmarsch der „besorgten Bürger“ – und ruft die Menschen zur Teilnahme am Gegen-Protest auf.
Der Circus Schnick-Schnack beobachte mit „großer Sorge“ den Aufmarsch der sogenannten „besorgten Bürger“ in Herne. Der gemeinnützige Mitmachzirkus ermutigt seine Mitglieder zur Teilnahme an der Gegenveranstaltung des „Bündnis für Herne“.
Der Circus Schnick-Schnack stehe mit seinem Leitbild und seinen Projekten für ein buntes, tolerantes und vielfältiges Miteinander und klar gegen Hass, Ausgrenzung und Intoleranz, für das die „besorgten Bürger“ stünden, so Rainer Deutsch vom Circus Schnick-Schnack in einer Mitteilung. „In unseren Projekten erleben wir täglich, wie bereichernd es für alle Teilnehmer ist, wenn Kinder und Erwachsene mit ganz unterschiedlichen Wurzeln zusammen kommen“, so der Schnick-Schnack-Geschäftsführer. Dieses Miteinander sei für alle bereichernd, und es würden Brücken geschlagen, auf denen sich alle auf Augenhöhe begegnen könnten.
Jahrmarktwesen von Nationalsozialisten vernichtet
Ob und wie sich der Circus darüber hinaus am Protest aktiv beteiligen werde, werde er in den nächsten Wochen entscheiden: „Einzelne Mitglieder haben das schon angefragt, und ich kann mir gut vorstellen, dass wir da kreative Ideen zu haben werden.“
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Die Ursprünge des Zirkus, der Jahrmärkte und der Gaukler gingen auf die Vielfalt der Menschen und deren Andersartigkeit zurück: Menschen und Attraktionen. Das Jahrmarktwesen und Zirkusleben mit Gauklern und Artisten, die zum Teil eine körperliche Besonderheit hatten oder sogar als „nicht reinrassig“ angesehen worden seien, seien von dem Nationalsozialismus vernichtet worden. Aus diesem Grund sollte der Circus Schnick-Schnack sich dem Bündnis Herne anschließen.