Herne. Angebote nachhaltiger Mode zeigt eine Plakataktion in Herne. Die Organisatoren verbinden mit dem Projekt aber noch ein weiteres Ziel.
Wenn es um Kleidung und Mode geht, „dann haftet dem Begriff der Nachhaltigkeit immer noch ein gewisser Makel an“, sagt Markus Heißler, Sprecher des „Netzwerk Faire Metropole Ruhr“, angesiedelt im Herner Eine-Welt-Zentrum. Kunden gehen nach seinen Worten meist davon aus, dass beispielsweise fair hergestellte Hosen, Hemden & Co. nicht so wirklich dem modischen Schick entsprechen. Dass solche Zeiten, sollte sie es denn überhaupt gegeben haben, vorbei sind, zeige bis Freitag, 4. Oktober, eine Ausstellung in der Herner Sparkasse (Berliner Platz) – gekoppelt mit einer Plakataktion in zehn Herner Geschäften.
Die Plakate, auf denen diverse Kleidungsstücke abgebildet sind, verdeutlichen nach Worten von Heißler, dass „Designer durchaus kreativ sind und mit Bio- oder Ökolabeln ansprechende Kollektionen entwickeln“. Apropos sprechen: Die Ausstellungsstücke erzählen im übertragenen Sinn auch kleine Geschichten. So gehört zu einem Schal eines Kölner Anbieters der Satz: „Ich bin dein nachhaltiger Begleiter aus Bio-Baumwolle und Bio-Schurwolle.“ In der Information zum Kleid eines Berliner Unternehmens heißt es, dass es sich um einen traditionell gewebten Stoff handele. Verbunden ist die Aussage mit der Frage: „Was erzählt Dir Dein Kleid?“
Titel der Schau: #wennkleiderreden
Damit kommt, wie Nicola Hensler vom Herner Mode-Startup Fairnica erläutert, ein weiteres Anliegen der Aktion mit dem Titel „#wennkleiderreden“ zum Tragen: „Wir wollen die Verbraucher zum Nachdenken über die Herstellung von Kleidung anregen.“ Fairnica und Eine-Welt-Zentrum haben das Ausstellungsprojekt gemeinsam an den Start gebracht. „Die Menschen sollen sich selbst ein Bild davon verschaffen, was zum Angebot verschiedener Mode-Labels gehört, die Prädikate wie bio, öko oder nachhaltig tragen“, ergänzt Heißler. Bei Ware, die beispielsweise das Siegel „Gots“ trage, könne man davon ausgehen, dass es sich um zertifizierte Bio-Baumwolle handele.
In dem Einkaufsratgeber „Buy good staff“, für den das Eine-Welt-Zentrum wirbt, seien die Namen nachhaltiger Labels aufgelistet, so Heißler. Die Autoren des 100 Seiten starkes Heftes stellen rund 200 Läden und Designer vor, die für faire Mode stehen. Die Ausgabe kann man auch im Internet einsehen.
In Herne sind die Plakate unter anderem in rund 20 Geschäften zu sehen, darunter: Kia Ora, Viktor-Reuter-Str.5, Stoffgeflüster, Behrensstr. 5, Burgerado, Behrensstr. 4, Drüke & Loskill, Bahnhofstr. 9b, Weinhandlung Meimberg, Bahnhofstraße 62. Alle Plakate sind bis zum 4. Oktober in den Räumen der Sparkasse am Berliner Platz zu sehen.
Auch interessant