Herne. Die Liebe und die Suche nach ihr – das war das große Thema bei der Konzertlesung „Hohelied Remix“ in Herne. Die Zuschauer waren begeistert.

Was nicht schon alles über die Liebe gesagt und geschrieben wurde – und dennoch scheint dieses leidige Thema unerschöpflich zu sein: In der Kreuzkirche kümmerten sich die Schauspieler Jennifer Ewert und Till Beckmann um die Herzensangelegenheiten der Herner. Sie präsentierten in ihrer Konzertlesung „Hohelied Remix“ ein herrliches Kuddelmuddel aus Gesang, Briefen und Theater.

Für das Hohe-Lied-Projekt schwebten am Freitagabend rote Herzen über den gefüllten Bänken in Herne-Mitte. Ein reduziertes Lichtspiel erleuchtete das Kirchengewölbe über den Köpfen der Besucher, die sich von dem charmanten Moderatorenteam in den Abend führen ließen. Liebe sei vergänglich, ein erhöhtes Gefühl, eine schöne Wunschvorstellung, las Till Beckmann aus einem der zahlreichen Liebesbriefe vor, die im Vorfeld eigens für die Veranstaltung eingeschickt worden waren. Dazwischen sang und kommentierte die Kreuzkantorei mit Unterstützung der für diesen Abend zusammengestellten Band aus Schlagzeug, Keyboard und Gitarre, an deren Spitze Sängerin Paula Föst stand.

Auch Zeitungsanzeigen zeugten von der Suche nach der Liebe

Schauspielerin Jennifer Ewert führte durch die Konzertlesung.
Schauspielerin Jennifer Ewert führte durch die Konzertlesung. © Funke Foto Services GmbH | Bastian Haumann

Doch nicht nur Liebesbriefe aus vergangenen Tagen erzählten von sehnsüchtigen Begierden ihrer Verfasser, auch Zeitungsanzeigen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts wollten erhört werden. So suchte ein berufstätiger Handwerker das große Glück und „eine ältere Dame, zwecks späterer Heirat“ dazu, ein anderer, Anfang 50, verlangte gepflegte Frauenfüße – das alles sehr zum Amüsement des Publikums.

Dass die Liebe eben nicht nur eine bierernste Angelegenheit ist, zeigten auch Werbeanzeigen, die etwa mit blanken Brüsten und Liebesszenen begierige Besucher ab 18 seinerzeit ins Herner Gloria-Kino zu locken versuchten. Eine kleine Umfrage auf Video, in der auch Oberbürgermeister Frank Dudda zu sehen war, fragte nach den Dingen, die die Menschen lieben. Für den OB sind das drei Dinge: seine Familie, seine Freunde und die Stadt Herne.

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Der Abend rund um die Liebe und die Liebenden schloss mit frenetischem Beifall und vereinzelt auch Standing Ovations für all die herzerwärmenden Worte, die so oder so ähnlich noch in Zukunft von der Liebe und ihren Wirrungen noch zu hören sein werden.