Herne. Die Vorzeichen waren schlecht, die Bilanz des offenen Sonntags in Herne fiel jedoch positiv aus. Und es gibt Pläne für weitere Sonntagsöffnungen.
Die Wettervorhersagen? Gruselig. Die Konkurrenz in Nachbarstädten? Gigantisch. Trotzdem: Am Ende des ersten Herner verkaufsoffenen Sonntags seit 2017 hat bei den Verantwortlichen unterm Strich eine positive Bilanz gestanden. Und es gibt bereits Pläne für weitere Sonntagsöffnungen vielleicht noch in diesem Jahr.
Große Konkurrenz in der Nachbarschaft
„Ich bin zufrieden“, sagte Norbert Menzel, Chef der Werbegemeinschaft IG City, am späten Sonntagnachmittag. Die Bahnhofstraße, hier fand auch der „Autoherbst“ statt, sei zeitweise recht gut besucht gewesen. Und das trotz der verkaufsoffenen Sonntage in der Nachbarschaft: In Bochum gab es den Musiksommer und ein Weinfest, in Buer und Essen City-Feste sowie in Gladbeck das Appeltatenfest. Auch das Wetter hielt: Erst kurz nach fünf begann es zu regnen.
Von Teilnehmern des Winzermarktes hörte man ebenfalls Positives. Ja, er sei auf seine Kosten gekommen und werde 2020 erneut dabei sein, sagte Dieter Strupp vom Weingut Brunnenhof in Palzern (Rheinland-Pfalz). Er habe in Herne mittlerweile zahlreiche Stammkunden Das gilt offenbar auch für die vier anderen Winzer: An allen vier Tagen war der Robert-Brauner-Platz, wo auch Wiacker sein Zelt aufgeschlug sowie seit Donnerstag ein Bühnenprogramm stattfand, gut bis sehr gut gefüllt.
Einzelhändler ziehen mit
Fast alle Einzelhändler auf der Bahnhofstraße zogen am Sonntag mit - sieht man mal von Ausnahmen wie H & M oder einige Telefonshops und Dienstleister ab. Der Blick in die Läden offenbarte allerdings: Auf dem Boulevard war es voller als in den Geschäften.
Wird es vor Weihnachten einen weiteren verkaufsoffenen Sonntag in Herne geben? Versprechen könne er das nicht, sagte Norbert Menzel. Aber: „Wir arbeiten daran.“ Wenn es so komme, würden sie sich auf jeden Fall akribisch vorbereiten, damit Verdi erneut keine Chance auf eine erfolgreiche Klage hätte. Und vielleicht würden dann auch die Seitenstraßen wieder einbezogen, so Menzel. Dazu müsste allerdings aus rechtlichen Gründen das Veranstaltungsprogramm auf diese Straßen ausgeweitet werden.