Herne. Die „besorgten Bürger“ haben den Tag für ihren „Spaziergang“ durch Herne geändert. Sie wollen in dieser Woche am Mittwoch durch die Stadt gehen.

Am Mittwoch wollen die „besorgten Bürger“ wieder durch Herne gehen. Bisher waren sie viermal dienstags durch die Innenstadt gelaufen. Doch auch die ersten Gegendemos wurden für den Tag angemeldet.

Für Mittwochabend zwischen 18 und 20.30 Uhr ist eine Veranstaltung der „besorgten Bürger“ bei der Polizei angemeldet. Das bestätigt Polizeisprecher Frank Lemanis auf WAZ-Anfrage. Wo genau sie langlaufen werden, kann er noch nicht sagen. „Wir führen heute noch so genannte Kooperationsgespräche“, kündigt er an. Der Weg müsse im gegenseitigen Einvernehmen abgesprochen werden.

Zwei Gegenproteste für Mittwoch angemeldet

Erneut muss die Polizei gewährleisten, ein Zusammentreffen von „besorgten Bürgern“ und Gegendemonstranten zu verhindern. Denn offenbar ist die Information, dass die „besorgten Bürger“ diesmal Mitte der Woche laufen wollen, auch bei den Veranstaltern der Gegendemos angekommen. Es gebe für Mittwoch Anmeldungen für zwei Gegenproteste auf dem Europaplatz und dem Robert-Brauner-Platz, so Lemanis.

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„Unsere Veranstaltung am Dienstag findet nach wie vor statt“, sagt eine Sprecherin von Bündnis Herne zur WAZ. „Wir lassen uns nicht auf ein Katz-und-Maus-Spiel ein.“ Der Dienstag soll vor allem zur Information der Bürger genutzt werden. Aber auch am Mittwoch möchte das Bündnis - gemeinsam mit weiteren Initiatoren von Gegendemos - präsent sein. „Wir haben den Mittwoch in Planung“, sagt die Sprecherin. Details nennt sie aber noch nicht.

Rund 470 Bürger versammelten sich vergangenen Dienstag zur Gegendemo

Vergangenen Dienstag haben laut Polizei rund 135 Teilnehmer am Spaziergang der selbst ernannten „besorgten Bürger“ teilgenommen – darunter waren nach Angaben der Polizei auch Mitglieder der vom Verfassungsschutz beobachteten Essener „Steeler Jungs“, außerdem einige Hooligans aus Essen und Bottrop. Rund 470 Bürger kamen zu zwei Gegenveranstaltungen auf dem Robert-Brauner-Platz und einem Open-Air-Gottesdienst an der Kreuzkirche.

Ein Teilnehmer der Gegendemo hat unterdessen bei der Polizei Beschwerde gegen die für den Einsatz verantwortlichen Beamten eingereicht. Der Herner Rechtsanwalt Peter Klusmann wirft der Polizei unter anderem vor, nicht verhindert zu haben, dass „besorgte Bürger“ nach dem Ende ihrer Versammlung die Bahnhofstraße in Richtung Robert-Brauner-Platz hoch gelaufen und so auf Teilnehmer der Gegendemo gestoßen seien. Dabei hätten sie Parolen skandiert, was von der Polizei toleriert worden sei.

„Spaziergang“ endete offiziell um 19.10 Uhr

Auf Anfrage sagt Polizeisprecher Lemanis, dass der Versammlungsleiter die Veranstaltung um 19.10 Uhr für beendet erklärt habe. Da zu dieser Zeit die Gegendemos offiziell beendet waren, konnten alle Teilnehmer als Privatpersonen den Heimweg antreten - auch in Richtung Bahnhofstraße. Polizeibeamte seien dabei immer in der Nähe gewesen. „Es gab keine Probleme, keine Strafanzeigen“, so Lemanis. Dennoch werde der Sachverhalt nun umfassend aufgearbeitet.