Parken an der Cranger Kirmes – ein Geschäft für Anwohner
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Mit Parkplätzen an der Cranger Kirmes machen Anwohner und Firmen ein Geschäft. Sie stellen ihre Grundstücke zur Verfügung. Es gibt Konkurrenz.
Das Parken an der Cranger Kirmes entwickelt sich für direkte Anwohner und Firmen zum einträglichen Geschäftsmodell. Sie stellen ihre Grundstücke in der Umgebung des Rummels als Parkfläche zur Verfügung. An den Zufahrtsstraßen herrscht gerade an besucherstarken Tagen ein zum Teil harscher Konkurrenzkampf um mögliche Kunden – doch der ist eigentlich gar nicht erlaubt.
Ein Gebrauchtwagenhändler an der Rathausstraße spricht davon, dass er während der Kirmes knapp 15.000 Euro an Parkkosten verdient. 75 Parkplätze gibt es auf dem Schotterparkplatz, auf dem normalerweise seine Gebrauchtwagen stehen. Seit wenigen Tagen nimmt er sieben Euro pro Besucher, die Konkurrenz gegenüber hat die Preise schließlich auch erhöht.
„Die Stadt ist doch froh, dass wir ihnen Parkraum zur Verfügung stellen“, sagt Konrad Jost. Der Chef der Entsorgungsfirma an der Heerstraße hat 400 Crange-Parkplätze auf seinem Grundstück. Für sechs Euro können Besucher ihre Wagen dort abstellen. Voll sei es zwar nicht immer, aber das Geschäft lohne sich. Über Zahlen sprechen, möchte Konrad Jost aber nicht.
Zehn bis 15 Sondergenehmigungen für Parkflächen zur Kirmes
An anderer Stelle haben Anwohner einen Pavillon aufbaut, den Garten hinter dem Haus mit Flatterband abgesperrt. Wie viel er während der elf Kirmestage verdient, möchte der geschäftstüchtige Mann nicht verraten. Nur so viel: Er habe viele Stammkunden und macht das schon seit vier Jahren.
Die gebührenpflichtigen Parkplätze werden nach Angaben der Stadt geduldet, weil sie nur über den Zeitraum der Cranger Kirmes genutzt werden. Zehn bis 15 Genehmigungen für Firmen stellt die Stadt dafür jährlich aus. Noch nie ist sie gegen Betreiber solcher Parkplätze vorgegangen. Dafür habe es keine Gründe gegeben.
Dafür macht die Stadt den Betreibern einige Vorgaben: Sie müssen etwa einen Behindertenparkplatz haben, darauf achten, dass kein Stau entsteht, ein offizielles Verkehrszeichen aufstellen und Parkscheine herausgeben. Außerdem verboten ist das Anlocken von Kunden.
Die Fahne schwingenden Parkwächter auf der Heerstraße scheint dieses Verbot nicht zu stören. Der Konkurrenzdruck ist hoch, alle wollen etwas vom Geschäft mit Crange abhaben. Und so erhöhen sich die die Preise zum Ärger der Besucher – wenn die Konkurrenz das eben auch macht. Daran kann die Stadt nichts ändern. „Die Parkgebühren sind dem freien Markt überlassen“, so Stadtsprecher Christoph Hüsken.
450-Euro-Kräfte überwachen den Parkraum
Konrad Jost hat für seine Parkflächen extra 450-Euro-Kräfte angestellt, die gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitern das Parken auf seinem Gelände überwachen. Viele andere große Firmen verpachten ihre Grundstücke während der Kirmeszeit an Fremdfirmen. Das Geschäft mit dem Parken lohnt sich schließlich.
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