Herne. Die IG Bau wirft Arbeitgebern vor, Reinigungskräften Urlaubstage und Zuschläge zu streichen. Auch in Herne könnte es zu Streiks kommen.

Weniger Urlaubstage, gestrichene Zuschläge, Arbeit auf Abruf: Einem Großteil der rund 910 Herner Reinigungskräfte könnten ab sofort Einbußen drohen. Das berichtet die Gewerkschaft IG BAU. „Aktuell legen viele Chefs ihren Mitarbeitern neue Arbeitsverträge zu deutlich schlechteren Konditionen vor.

Die sollte keiner unterschreiben“, warnt Gabriele Henter (IG BAU Bochum-Dortmund). Sollte die seit April 2018 andauernde Tarifrunde am 15. August erneut keinen Durchbruch bringen, müssen Firmen und Kunden in Herne mit Arbeitsniederlegungen rechnen, kündigt die IG Bau an.

Besonders Frauen seien Betroffen

„Statt bisher 28 oder 30 Tagen Urlaub sollen Beschäftigte jetzt das gesetzliche Minimum von 20 Tagen hinnehmen. Zuschläge für Überstunden oder besondere Aufgaben wie etwa die OP-Reinigung werden in den neuen Arbeitsverträgen eingekürzt oder ganz gestrichen“, so Henter.

Gerade Frauen seien von den Kürzungen betroffen. Eine Reinigungskraft, die Vollzeit rund 1300 Euro netto verdiene, habe schon jetzt große Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden.