Herne. Die Auseinandersetzung mit der Malerei steht bei Eva Stotz im Mittelpunkt. In der Galerie Kunstpunkt zeigt sie ab Sonntag aktuelle Arbeiten.

Unter dem Titel „Unwelt“ stellt ab Sonntag, 4. August, Eva Stotz in der Galerie Kunstpunkt aktuelle Werke vor. Die meisten der 13 ausgestellten Arbeiten sind erst in diesem Jahr entstanden. „Ich wollte eigentlich eine Reihe Tierbilder malen“, erklärt die Herner Künstlerin. „Doch dann war mir das alles viel zu traurig.“

Tiere und Wolkenlandschaften

Zur Künstlerin: Eva Stotz

Eva Stotz ist 1933 in Linz/Österreich geboren. Seit 1954 wohnt sie in Herne.

Sie ist Mitglied im Herner Künstlerbund und im Kunstverein Schollbrockhaus. Angefangen zu malen und zu zeichnen hat sie schon als Kind.

In zahlreichen Kursen hat sie sich bis heute in ganz unterschiedlichen Techniken weitergebildet. Neben Hinterglasbildern oder altmeisterlichen Ikonen entstehen sowohl gegenständliche als auch ungegenständliche Bilder.

Geblieben sind drei Bilder. Da rückt eine Kuh ganz an den Bildrand. Oder Hühner scheinen sich in bewegte Farben aufzulösen. Bei anderen Werken stehen Landschaften im Mittelpunkt. Dramatische Wolkenformationen ziehen sich über den niedrigen Horizont, bergartige Gebilde brechen in dunkel farbige Strukturen auf. Da wird die Farbe mit groben Pinselstrichen auf die Leinwand gebracht. In anderen Bildern entwickeln sich landschaftliche Elemente zu bewegten Gefügen, die sich über die Leinwand ziehen. Aus Blumen werden farbige Formen, die aus der Fläche auszubrechen scheinen.

Auseinandersetzung mit der Malerei

Eva Stotz mit einer Arbeit vor der Ausstellungseröffnung.
Eva Stotz mit einer Arbeit vor der Ausstellungseröffnung. © FUNKE Foto Services | Kerstin Buchwieser

Eva Stotz will nicht die alltäglichen Schreckensszenarien der Nachrichten illustrieren oder vor der allseits bekannten Zerstörung der Umwelt warnen. Im Mittelpunkt steht immer auch die Auseinandersetzung mit der Malerei. „Ich habe da oft erst einmal eine Idee“, erklärt sie ihre Arbeitsweise. Dann entstehen Skizzen oder auch kleine Bilder, die einen ersten Entwurf festhalten.

Erst danach entwickelt sie ihre Vorstellung für die größeren Formate. Manchmal werden Bilder zur für Tage oder Wochen zur Seite gestellt, um dann in einem Rutsch fertig gemalt zu werden. Die erste Idee hat sich dann in diesem Arbeitsprozess verändert und weiterentwickelt. „Heute ist meine Malerei eine Summe von endlosen Zerstörungen“, schreibt Eva Stotz selbst, „so lange, bis meine Ungeduld und Unzufriedenheit endlich in FERTIG umschlägt.“

Acrylfarbe mit Kaffee gemischt

In einer anderen Serie von Bildern mischt sie Acrylfarben mit Kaffee, den sie lasurartig über die Bilder fließen lässt. Hier entstehen Schichten von Farbe in verschiedenen Braun- und Grauschwarztönen. Da erinnern Formen an architektonische Elemente, die sich gegen die gestisch malerischen Pinselspuren zu wehren scheinen. Titel wie „Albtraum“ oder „Dahinter“ lassen Assoziationen von Zerstörung entstehen.

Die Ausstellung „Unwelt“ wird am Sonntag, 4. August, um 11.30 Uhr im Kunstpunkt an der Mont-Cenis-Straße 296 eröffnet. Zur Einführung spricht Cara Lila Bauer, Vorsitzende des Herner Künstlerbundes. Für den musikalischen Rahmen sorgt Andrea Knefelkamp-West am Akkordeon. Die Werke von Eva Stotz sind bis zum 22. September zu sehen. Öffnungszeiten: Mittwoch und Sonntag, 15 bis 18 Uhr.