Herne. Oscar Bruch, Besitzer des Riesenrades Bellevue bekommt den Schausteller-Oscar. Verhältnis zwischen ihm und der Stadt war nicht immer harmonisch.
Es ist ein ausgerechnet ein Oscar, der den Schausteller-Oscar „Bester auf Crange“ ergattert. Die Stadt Herne zeichnet seit 2009 Schausteller für ihre besonderen Verdienste auf der Cranger Kirmes aus. Dieses Mal holte sich Oscar Bruch (56) mit seinem Riesenrad Bellevue den Award im Herner Ratssaal.
Die Jury, dessen Mitglieder übrigens wie auch bei der Platzvergabe geheim sind, wählt den Gewinner nach Authentizität, Idee, Konzept und dem „Herzblut-Faktor“ aus – immer rückwirkend fürs vergangene Jahr. „Das Riesenrad Bellevue ist ein Symbol der Kirmes“, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda in seiner Laudatio.
Cranger Kirmes: „Besucher haben eigene Mentalität“
Oscar Bruch zeigt sich gerührt von Worten, Trophäe und Blumenstrauß. „An Crange hängen viele Erinnerungen meines Lebens“, sagt der Düsseldorfer. „Wir freuen uns immer auf unseren Auftritt hier im Herzen des Ruhrgebietes. Hier haben die Besucher eine eigene Mentalität, jeder merkt, dass sie mit dem Herzen dabei sind.“
Ganz so harmonisch ist das Verhältnis zwischen Oscar Bruch und der Stadt Herne übrigens nicht immer gewesen. Weil er aus organisatorischen Gründen im Jahr 2015 mit seinem Riesenrad Bellevue passen musste, bot er der Stadt ein nach seinen Angaben „ähnlich attraktives Riesenrad“ an. Die Stadt lehnte ab und entschied sich für einen Konkurrenten. Sehr zum Ärger von Oscar Bruch.
Der ist spätestens mit diesem Preis augenscheinlich vergessen. Gewinner der vergangenen Jahre waren etwa Patrick Arens vom Karaoke-Biergarten (2017), die Bonner GmbH mit dem Breakdance (2016) und Ewald Schneider mit seinem Hangover (2015).