Herne. Wird das doch noch was mit einem Camping- und Wohnmobilplatz in Herne oder Wanne-Eickel? Die Stadt prüft derzeit mehrere Standorte.

Kann am Rhein-Herne-Kanal ein Platz fürs Camping und für Wohnmobile eingerichtet werden? Die Stadt prüft derzeit gleich mehrere Standorte. Nach der Sommerpause soll das Ergebnis vorliegen. Die Forderung nach einem solchen Platz ist nicht neu: Bereits vor mehr als zehn Jahren gab es Diskussionen.

Den Auftrag an die Stadt zur aktuellen Suche nach einem bewirtschafteten Standplatz hatte die Politik auf Initiative der Wanner Bezirksfraktionen von SPD und CDU im November 2018 erteilt. Und wie fällt acht Monate später das Ergebnis aus? Konkretes kann die Verwaltung dazu derzeit noch nicht sagen.

Ideen schon zur Fußball-WM 2006

Stadtmitarbeiter mehrerer Fachbereiche werteten zurzeit Luftbilder aus und erstellten ein Bewertungsraster, berichtet Stadtsprecherin Nina-Maria Haupt auf Anfrage. Mit welchem Ergebnis? „Inzwischen wurden mehrere bedingt geeignete Flächen gefunden.“ Welche Flächen das sind sowie das Ergebnis der Prüfung will die Stadt nach der Sommerpause am 19. September in der Sitzung des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung vorstellen.

Horst Schröder auf dem von ihm favorisierten Standort für einen Campingplatz in Unser Fritz. Der Mondritter macht sich schon länger stark für die Ansiedlung einer solchen Einrichtung in Wanne-Eickel.
Horst Schröder auf dem von ihm favorisierten Standort für einen Campingplatz in Unser Fritz. Der Mondritter macht sich schon länger stark für die Ansiedlung einer solchen Einrichtung in Wanne-Eickel. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Das Thema „Campingplatz“ sei nicht neu, wissen SPD und CDU im Bezirk Wanne. „Bereits im Rahmen der Fußball-WM 2006 und der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 wurde dieses Vorhaben geprüft“, so Rot-Schwarz. Alle Versuche seien jedoch an den Kosten gescheitert: Bau und Betrieb einer solchen Anlage hätte in keiner Weise den zu erwartenden Einnahmen entsprochen.

Und warum soll das heute anders sein? „Camping liegt im Trend“, so SPD und CDU in der Begründung für ihren Antrag im Bezirk. Und Beispiele in anderen Städten - zum Beispiel in Oberhausen an der Marina und im Kaisergarten - belegten, dass die Beliebtheit von Wohnmobilstellplätzen stetig steige.

Erneut auf die Tagesordnung gekommen ist das Thema nicht zuletzt durch das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) sowie Horst „Hotte“ Schröder. Das KiJuPa regte einen Platz vor allem für junge Camper an. Und Mondritter Schröder war bereits im Juni 2016 mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit gegangen, Wanne-Eickel durch einen Platz fürs Camping und Wohnmobile als Urlaubsziel zu etablieren.

Gute Anbindung an die A42

Anfang 2019 tauschte sich Horst Schröder (li.) mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Vogt über seine Ideen und Visionen für Camping am Kanal aus. „Es ist gut, wenn Wanner Bürger wie Hotte Schröder Ideen einbringen. Das tut der Stadt gut und bringt uns gemeinsam weiter“, sagte SPD-Chef Vogt anschließend.
Anfang 2019 tauschte sich Horst Schröder (li.) mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Vogt über seine Ideen und Visionen für Camping am Kanal aus. „Es ist gut, wenn Wanner Bürger wie Hotte Schröder Ideen einbringen. Das tut der Stadt gut und bringt uns gemeinsam weiter“, sagte SPD-Chef Vogt anschließend. © SPD

Anfang 2019 stellte Horst Schröder auch dem SPD-Landtagsabgeordneten und Herner Partei-Chef Alexander Vogt seine Pläne und die von ihm ausgeguckten Brachfläche am Rhein-Herne-Kanal in Unser Fritz vor. „Ein idealer Standort“, so Schröder mit Blick auf die Nähe zum Wasser und zu Ausflugszielen wie zum Beispiel Zoom in Gelsenkirchen, Cranger Kirmes, Reiterhof Gut Steinhausen oder Schalke-Arena. Weitere Vorzüge seien die gute Anbindung an die A 42 und - für Radtouristen - an die Erzbahntrasse. Und: Die Fläche grenze nicht an Wohnbebauung, folglich könnten keine Nachbarn gestört werden.

Wannes Bezirksbürgermeister Ulrich Koch kann sich grundsätzlich einen Wohnmobilstandplatz in Herne vorstellen. Die von Schröder vorgeschlagene Fläche hält er jedoch für nicht geeignet: Diese gehöre zum Grünzug D und könne nicht so ohne Weiteres für andere Zwecke genutzt werden, sagt er. Auch wisse er nicht, was dort früher abgeschüttet worden sei.