Herne. Die Herner SPD-Ratsfraktion will die Dächer von Wartenhäuschen zu „Bienenhaltestellen“ umgestalten. Das steckt hinter dem Vorschlag.

Die SPD will sich ein Beispiel an Utrecht nehmen: Die Herner Ratsfraktion schlägt vor, dass wie in der niederländischen Stadt sogenannte Bienenhaltestellen eingerichtet werden.

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Utrecht habe Bushaltestellen in bienenfreundliche Wiesen verwandelt, indem auf den Dächern von 316 Wartehäuschen hauptsächlich Sukkulenten gepflanzt worden seien, berichtet Elisabeth Majchrzak-Frensel, Sprecherin der SPD im Ausschuss für Stadtplanung. Die anpassungsfähigen Gewächse fingen Feinstaub auf und speicherten Regenwasser.

Vorschlag: Förderung von Dachbegrünung

Einer der größten Vorteile der Sukkulenten sei jedoch, dass sie dazu beitrügen, die Biodiversität der Stadt zu fördern: „Sie locken Honigbienen und Hummeln an“, so Majchrzak-Frensel. Für die Herner SPD-Fraktion sei der Schutz heimischer Insektenarten, insbesondere der Wild- und Honigbienen, von enormer Bedeutung und bedürfe immer wieder kreativer Ansätze.

SPD-Ratsfrau Elisabeth Majchrzak-Frensel - hier bei einer SPD-Veranstaltung in den Flottmann-Hallen - regt „Bienenhaltestellen“ für Herne.
SPD-Ratsfrau Elisabeth Majchrzak-Frensel - hier bei einer SPD-Veranstaltung in den Flottmann-Hallen - regt „Bienenhaltestellen“ für Herne. © FUNKE Foto Services | Ralph Bodemer

Aktuelle Untersuchungen zeigten, dass sich die Insektenbestände in Deutschland in den letzten Jahren um bis zu 75 Prozent verringert haben, erklärt die SPD. Sie könnten sich auch vorstellen, dass die Stadt zum Schutz der Insekten neben Bienenhaltestellen zusätzlich noch Wildblumenwiesen anlegt.

Anfrage im Planungsausschuss

Nach der Sommerpause will die Fraktion die Verwaltung im Planungsausschuss fragen, ob es grundsätzlich möglich sei, Wartehäuschen zu „Bienenhotels“ umzurüsten. Und: Falls die Wartehäuschen nicht von der Stadt verantwortet werden, sondern zum Beispiel von den Nahverkehrsunternehmen wie der HCR oder der Bogestra, solle die Verwaltung mit diesen Eigentümern das Gespräch suchen, so Majchrzak-Frensel.

Planungsausschussvorsitzender Ulrich Syberg (SPD) geht noch einen Schritt weiter: „Die Begrünung in unserer Stadt sollte sich nicht auf die Bushaltestellen beschränken. Wir fordern auch ein Programm, das es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, eine Finanzierung für die Umwandlung ihrer eigenen Dächer in grüne Dächer zu beantragen.“