Herne. Das Datum passte: Vor genau 50 Jahren betrat der erste Mann den Mond. Die Herner Sternwarte nahm das zum Anlass, ein Sommerfest zu feiern.
Vor 50 Jahren versammelte sich die Welt vor den Flimmerkisten und hielt den Atem an, als Neil Armstrong seinen kleinen Schritt für einen Menschen, aber einen großen für die Menschheit tat und die Oberfläche des Mondes betrat. Ein für die Sternwarte Herne besonders freudiger Hintergrund, vor dem deren alljährliches Sommerfest auch im dritten Jahr zahlreiche Sternengucker und Freizeit-Astronomen in das kleine Observatorium ganz in der Nähe des Dorneburger Parks gelockt hat.
Faszination hält bis heute an
Hier glühen am Samstag die Kohlen und alles wirkt so gar nicht nach hoch komplexen Berechnungen und E=MC², was auch seine Richtigkeit hat, denn hier sind beherzte Laien am Werk, die ihr Hobby mit Jedermann teilen. Ralf Schellenberg ist Kassierer im Verein und war sieben Jahre alt, als ihn sein älterer Bruder 1969 aus dem Bett holte, um die Übertragung der Mondlandung von Apollo 11 auf dem heimischen Fernseher zu verfolgen: „Ich habe damals nicht genau verstanden, was da eigentlich passiert, aber die Faszination hält bis heute an“, erzählt Ralf Schellenberg bei einem Glas selbst gemachter Zitronenlimonade.
In einem Rundgang erklärt der gelernte Werkstoffprüfer das Innenleben der kleinen Sternwarte, von deren Größe man sich allerdings nicht täuschen lassen sollte, findet sich hier doch alles, was es benötigt, um in die Tiefen des Universums zu blicken. Zahlreiche Teleskope mit bis zu 40 cm Durchmesser warten etwa auf ihren Einsatz, die in der Beobachtungskuppel auf der computergesteuerten Montierung angebracht werden, oder eben auf dem Vorplatz der Anlage stehen können.
Interessierte sind montags willkommen
Der Verein folge dabei keinem festen Programmplan, sondern stünde jederzeit für seine Mitglieder offen und lade jeden Montag interessierte ab 18 Uhr zum Staunen und Erkunden ein, erzählt Ralf Schellenberg im Planetarium der Sternwarte, wo eben noch ein Film über die Hintergründe der Mondlandung gezeigt wurde. Auf die Innenseite der Kuppel projiziert, ist da das Staunen, trotz der Tropenhaus-Atmosphäre groß.
Wer das Spektakel verpasst hat, muss nicht traurig sein, denn der Verein ist flexibel und wartet mit einem Haufen Filme auf, die auch abseits der losen Planung gerne gezeigt werden; das sehr zur Freude einiger Kinder, die es jetzt kaum noch erwarten können an die Decke zu starren. Ein halbes Jahrhundert nach dem ersten Fußabdruck auf dem Mond, ist die Faszination für unseren alten Begleiter am Himmel ungebrochen und hier, in der kleine Sternwarte, kommt man ihm doch ein ganzes Stück näher.