Auf dem Campingplatz, im Krankenhaus, bei Oma im Wohnzimmer: Das erlebten die WAZ-Leser, als Neil Armstrong 1969 den Fuß auf den Mond setzte.

Am Montag, 21.7.1969 um 1.15 Uhr morgens erblickte ich das Licht der Welt. Die Mondlandefähre Eagle stand zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Mond, und Neil Armstrong und Buzz Aldrin machten sich für ihre berühmten ersten Schritte bereit, die wenig später erfolgten. Meiner Mutter bescherte es gleich am nächsten Morgen im Krankenhaus Besuch von Reportern. Ob das Kind nicht etwa Neil heißen sollte…?! Es wurde dann anders. Eine Verbundenheit mit der Raumfahrt aber blieb. Meine Doktorarbeit schrieb ich über das Weltraumrecht und ich arbeite seit über 20 Jahre in der Luft-und Raumfahrtindustrie.

Dr. Elmar Wins-Seemann (50), Bochum

Der 21. Juli 1969 war für mich, damals neun, die letzte schöne Erinnerung an meinen Vater, die ich nie vergessen werde. An diesem Abend durfte ich länger aufbleiben und habe mit meinem Vater gegen 22 Uhr im Garten den Mond angeschaut. Er sagte mir: „Ich würde auch gerne einmal zum Mond fliegen wie Neil Armstrong.“ Kurze Zeit später ist mein Vater gestorben. Für mich ist er zum Mond geflogen. Was ich damals nicht verstand, warum er nicht zurückgekehrt ist! Ich werde auch in diesem Jahr, wie die 50 Jahre zuvor, an diesem besonderen Tag zum Mond hinauf schauen und an Ihn denken und wünsche mir, ihn irgendwann wieder zu sehen.

Regina-Maria Noll (59), Herne

Ich war gerade 12 Jahre alt geworden und meine Familie und ich verlebten unseren Sommerurlaub in Noordwijk aan Zee. Ich habe mir den Wecker gestellt und bin mutterseelenallein durch das schlafende Hotel in die Bar gegangen, wo ein Fernseher stand. Ich war das einzige Kind unter den Zuschauern und kann nur sagen, dass ich schwer beeindruckt war von den Bildern und bis heute froh darüber bin , dass ich das Bett verlassen habe zur nachtschlafenden Zeit.

Monika Lindenberg (62), Essen

Edwin „Buzz“ Aldrin steht neben der US-Flagge auf dem Mond.
Edwin „Buzz“ Aldrin steht neben der US-Flagge auf dem Mond. © dpa | Foto: Nasa

Ich war damals knappe zehn Jahre alt und hatte in dieser Nacht genug zu tun, um meine Eltern zu überzeugen, fernsehen zu dürfen. Es klappte, und ich bin heute noch froh und dankbar, irgendwie dabei gewesen zu sein. Spannender als jeder Krimi. Sowas vergisst man nicht.

Michael Zwingelberg (59), Bochum

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Von Fabian Albrecht und Kai Wiedermann

Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Tag. Wir waren auf dem Campingplatz und lagen im Wohnwagen. Unser Vater weckte uns ungefähr eine halbe Stunde, bevor Armstrong aus der Landefähre stieg. Ich verstand mit meinen 12 Jahren natürlich nicht alles, was die Experten kommentierten, aber dass dies ein historischer Augenblick war, bekam ich schon mit. Da saßen wir alle zusammen, sahen auf einem winzigen Fernseher ein nur zu ahnendes Bild, hörten einen krächzenden Ton und die Übersetzung von Armstrongs historischem Satz. Ein Moment, der sich mir für immer einprägte.

Frank Garstecki (62), Duisburg

Ich war damals 13 Jahre alt und ganz stolz, dass mein Vater mich nachts geweckt hat und ich mit ihm zusammen dieses einmalige Ereignis erleben durfte.

Peter Oberholz (63), Essen

Ich habe diesen denkwürdigen Tag im alten Marienhospital verbracht: Mein Kind hatte sich angekündigt! Die Schwestern erzählten mir von diesem großen Moment der Mondlandung, aber die Geburt meiner geliebten Tochter Nicola war für mich das größte und schönste Erlebnis in meinem Leben!

Petra Charlotte Meyer (71), Gelsenkirchen

Als Neil Armstrong auf dem Mond gelandet ist, war ich mit 120 Jugendlichen im Zeltlager in Olpe bei Meschede, nahe Hennesee. Wir saßen am Lagerfeuer, konnten wunderschön den Mond sehen und hörten im Radio die Übertragung von der Landung.

Peter Kunze (72), Witten

„...Ein großer Schritt für die Menschheit“ sagte der US-amerikanische Astronaut Neil Armstrong, nachdem er und Edwin Aldrin als erste Menschen den Mond betreten hatten. Ein Fußabdruck auf der weichen Mondoberfläche zeugt von dem historischen Ereignis. Diesen Fußabdruck hinterließ  Armstrong.
„...Ein großer Schritt für die Menschheit“ sagte der US-amerikanische Astronaut Neil Armstrong, nachdem er und Edwin Aldrin als erste Menschen den Mond betreten hatten. Ein Fußabdruck auf der weichen Mondoberfläche zeugt von dem historischen Ereignis. Diesen Fußabdruck hinterließ Armstrong. © dpa | Foto: dpa

Andere fliegen das erste Mal zum Mond, und wir sind im Juli 1969 das erste Mal in unserem Leben mit Neckermann nach Italien geflogen. Wir wurden in den Morgenstunden in der Hotellobby Zeitzeugen der sensationellen Mondlandung. Ich weiß noch, dass viele Gäste voller Spannung vor dem viel zu kleinen Fernseher saßen und sich die Nase vor dem Bildschirm plattgedrückt haben. Die Qualität der Übertragung war natürlich für damalige Verhältnisse nicht ganz so perfekt wie heute. Trotzdem war es Spannung pur. Der italienische Hotelbesitzer gab den Erwachsenen, nachdem Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf dem Mond gesetzt hatte, einen Lacrima Christi aus. (Für Kinder gab es ausnahmsweise eine Cola).

Ute Mangels (69), Gelsenkirchen

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Ich war in einem endlos scheinenden Sommer auf dem Campingplatz Zech am Bodensee. Ca 100 gefühlte Leute vor dem Vorzelt des Nachbarn, der als einziger einen winzigen Fernseher hatte. Ich, damals 6 Jahre alt, konnte überhaupt nicht verstehen, warum denn keiner mit mir Bötchen fahren wollte, nur weil dieses (auf dem Fernseher) winzige Männlein angeblich über den Mond hüpfte. Auf den Mond...so’n Quatsch, der ist doch viel zu klein. Trotz meiner Zweifel ist mir die Spannung und die Begeisterung, die atemlos Stille und der anschließende Jubel immer noch präsent. Ein Jahrtausendereignis.

Kitty Wulf (56), Mülheim

Im Juni 1969 hatte ich mein Abitur bestanden und von meinen Eltern eine Studentenreise nach Moskau und Leningrad geschenkt bekommen. Das hatte ich mir gewünscht, weil ich 3 Jahre Russisch gelernt hatte. Leider habe ich dann in der damaligen Sowjetunion überhaupt nichts mitbekommen von der Mondmission. Nur auf dem Rückflug mit Interflug ( die DDR-Fluggesellschaft) gab der Pilot plötzlich durch, dass die Amerikaner auf dem Mond gelandet sind. Da befand ich mich also gerade auch über den Wolken.

Hannelore Vollmar (68), Bottrop

Ich habe die Mondlandung im Kreißsaal des Kupferdreher Krankenhauses leider verpasst, dafür kam unsere Tochter, Heike, als 3. Kind nach der Mondlandung in Essen, um 5.23 Uhr gesund auf die Welt. Samstag feiern wir den 50. Geburtstag.

Ingrid Peters (69), Essen

Als 17-Jährige habe ich die Mondlandung in Italien erlebt. Ich machte mit einer Kirchenfreizeit drei Wochen dort Urlaub. Es war unglaublich spannend mit einer Gruppe junger Leute in den Morgenstunden die Mondlandung zu sehen. Wir saßen in einer Eisdiele und fieberten dem Ereignis entgegen.

Margarete Doliwa (67), Herne

Ich hatte das große Glück, zu jenem Zeitpunkt meine Ferien in Calgary / Kanada bei meinen Pateneltern zu verbringen, also nahe am Übertragungsort. Zu Ehren der enormen Leistung der Astronauten hatte meine Patentante die gesamte Familie zu einem Truthahn-Festessen eingeladen. Anschließend wollten wir uns alle vor dem Fernseher versammeln und die große Stunde miterleben. Vor lauter Aufregung und Vorfreude konnte sich aber niemand auf das gute Essen konzentrieren, es wurde ziemlich rasch hinuntergeschlungen, um ja nichts zu verpassen, was meine Patentante sehr verärgert hat. Ich kann mich noch erinnern, dass ich abends vor dem Schlafengehen aus dem Fenster hinauf zum Mond schaute und mir ein Schauer über den Rücken lief bei dem Gedanken, dass heute dort Menschen gelandet waren. Es war kaum fassbar.

Ingrid Schäfer (69), Essen

US-Astronaut Edwin Aldrin steht auf der Mondoberfläche.
US-Astronaut Edwin Aldrin steht auf der Mondoberfläche. © dpa | Foto: Neil Armstrong

Ich habe am 20.07.1969 in meinen 18. Geburtstag rein gefeiert. Bei mir zu Besuch war meine Austauschschülerin aus Frankreich Marie-Therese, die ich seit meinem 12. Lebensjahr kenne und auch heute nach über 50 Jahren auch noch befreundet bin. Als wir um ein Uhr nach Hause gekommen sind, lief die Mondlandung im Fernseher und meine Freundin hat gesagt: Das ist so schön, dass meine Großmutter das noch mitbekommt. Später haben wir erfahren, dass Großmutter verstorben war und die Eltern von Marie-Therese ihr den Urlaub in Deutschland nicht trüben wollten.

Doris Pieper (68), Herne

Unser Vater, mein Zwillingsbruder und ich haben dieses epochale Ereignis voller Spannung live am TV verfolgt. Da wir beide an diesem Tag Geburtstag haben, haben wir dies kurzerhand als spezielles Geschenk nur für uns vereinnahmt. Zuerst die „normalen“ Glückwünsche und Geschenke und dann noch das als Sahnehäubchen obendrauf. Ich erinnere mich jedes Jahr an die besondere Atmosphäre im Wohnzimmer.

Gerd Junghaenel (67), Velbert

Was im All funktioniert, muss nicht immer auch im Alltag klappen! In der Nacht der Mondlandung kam ich spät nach Hause (als Student) wohnte ich noch bei meinen Eltern). Leider musste ich feststellen, dass gerade in dieser Nacht der Fernseher streikte. So ging ich eine Etage höher in das Wohnzimmer meiner Oma und konnte glücklicherweise dort über ihre TV-Musiktruhe die Live-Sendung mit Heinz Siefarth anschauen. Obwohl alle Bilder nur schemenhaft zu erkennen waren, hatte ich für diesen historischen Moment längst meine Voigtländer Fotokamera auf einem Hocker in Stellung gebracht. Tatsächlich gelang es mir dann, Armstrongs erste Schritte vom Bildschirm `abzufotografieren` und auf Negativ zu bannen.

Heinz-Dieter Ochs (72), Bochum

Ich habe die Mondlandung in Amerika, Arizona erlebt. Mit einigen Freunden sind haben wir uns in einer sehr schönen Umgebung einen Bungalow mit Pool gemietet, und uns dann die Landung angesehen. Es war ein tolles Ereignis.

Peter Genge (73), Herne

Die Mondlandung erfolgte tatsächlich am 46. Geburtstag meiner Mutter Martha Hahn, die am kommenden Sonntag 96 Jahre alt wird, und ca. vier Monate vor dem Tod meines Vaters Heinrich Georg Hahn. Mein Vater gehörte auch zu denjenigen, die diese Mondlandung anzweifelten; er hielt sie für einen „Trick“. Ich selbst verbrachte die Nacht der Mondlandung mit Freunden nicht weit von unserer Sternwarte in Bochum-Sundern entfernt. Damals war ich 21 Jahre alt und unsere kleine Gruppe äußerst gespannt auf das außergewöhnliche und wahrscheinlich faszinierende Ereignis! Und faszinierend war es in der Tat! Das Fernsehbild war zwar ein wenig unscharf, doch wir waren immerhin, wenn auch aus unendlich weiter Entfernung, dabei! Eine Flasche Sekt wurde geöffnet und wir stießen auf das in unserem zu der Zeit noch jungen Leben auf dieses damals noch einmalige Ereignis an in dem Bewusstsein, einem absoluten Novum in der Menschheitsgeschichte als Beobachter beigewohnt zu haben! Ich werde nie vergessen, dass es mir vergönnt war, diesen sogenannten Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte „live“ mitzuerleben!

Renate Hoinko (71), Bochum

Am 21. Juli 1969 war ich mit meinen Eltern im Sommerurlaub in Domburg (Südholland). 10-jährig war ich an allem was das Unternehmen Apollo 11 und die Mondlandung betraf, interessiert. Wollte sogar selber Astronaut werden. Unsere Ferienwohnung dort hatte zwar ein Radio aber zu der Zeit leider keinen Fernseher. Ich war unglaublich traurig nichts von der spektakulären Landung auf dem Mond mitbekommen zu können. Umso erfreuter war ich, dass der 17-jährige Sohn des Vermieters schon damals einen kleinen Schwarzweiß-Fernseher auf seinem Zimmer hatte und mich sogar einlud in der Nacht die Landung und den Ausstieg aus der Landefähre auf seinem 25 x 25 cm großen Fernsehbildschirm zu verfolgen. So saßen wir ab 23 Uhr vor dem Fernseher und betrachteten über Stunden dieses eine Fernsehbild, welches sich bis heute bei mir “eingebrannt” hat: die Außenkamera der Landefähre, die auf die Ausstiegsleiter gerichtet war. Bis dann ... nach Stunden ... Neil Armstrong die Leiter hinunter kletterte und seinen weltberühmten Satz sprach.

Torsten Kyon (60), Bottrop

Am Freitag vor der Mondlandung war ich mit meinem Freund im Nachtzug nach Sylt gefahren, um dort das Wochenende zu verbringen. Leider bekamen wir keine Übernachtungsmöglichkeit. So mieteten wir dort ein Auto, in dem es aber nachts nach kurzer Zeit recht kalt wurde. Um die Heizung zu nutzen, mussten wir immer wieder einige Kilometer fahren und suchten uns zum Parken jedes Mal eine Stelle, an der wir einen Blick auf den Fernseher der Anwohner hatten. Wenigstens konnten wir so die Mondlandung als Stummfilm erleben.

Dorothee Kühne-Zürn (76), Essen

 US-Astronaut Buzz Aldrin entfaltet auf der Mondoberfläche das „Solar Wind Composition Experiment“.
US-Astronaut Buzz Aldrin entfaltet auf der Mondoberfläche das „Solar Wind Composition Experiment“. © dpa | Foto: Neil ArmstrongApollo 11

Im Juli 1969 lebte ich als junge Außenhandelskaufmann in Ecuador und arbeitete dort für eine große deutsche Reederei im Bananenexport. Am 14. Juli 1969 hatte ich in Ecuador einen schweren Autounfall, der mir ein mehrtägiges Koma bescherte. Da man in Guayaquil meine Schädelverletzung nicht ausreichend diagnostizieren konnte, haben die mir zur Seite stehenden Menschen entschieden, mich nach New York ins New York Hospital auszufliegen, wo ich einen Tag vor der Mondlandung - ohne weitere chirurgische Eingriffe aus dem Koma erwacht bin. Zur TV Übertragung der Mondlandung wurde ich in einem Rollstuhl, von einer sehr freundlichen schwarzen Nurse, vor einen - für damalige Verhältnisse - riesigen Fernseher geschoben. Welch nachhaltiges, prägendes und unvergessliches Erlebnis.

Frank Hoffmann (75), Essen

Am 21.07.1969 packten mein Mann Manfred und ich die Überseekiste für unseren Umzug nach Deutschland von Australien. Es war in der Mittagszeit, ein schöner Wintertag in Sydney. Dabei schauten wir die Mondlandung auf einem kleinen Schwarzweiß-Fernseher an. Gänsehaut pur!

Roswitha Lorenz (74), Bottrop

Ich befand mich im Rahmen der sogenannten „Kinderlandverschickung“ für sechs Wochen auf Borkum. Die Heimschwestern fragten uns damals, wer nachts geweckt werden möchte - und so saßen wir dann mit ca. 50 Kindern und Jugendlichen im Speisesaal vor einem winzigen SW-Fernseher. Da meine Eltern schon damals WAZ-Abonnenten, hatte ich die Entwicklungen rund um den Wettlauf zum Mond bis dahin intensiv verfolgt. Insgesamt haben mich die Ereignisse rund um die Mondflüge so beeindruckt und geprägt, dass ich mich später für ein technisches Studium entschieden und knapp 20 Jahre als Entwicklungsingenieur in der Telekommunikationsbranche gearbeitet habe. Mein Interesse an Raumfahrt und Astronomie hat mich all die Zeit begleitet und vor ca. vier Jahren veranlasst, tiefer in die Thematik einzusteigen. Seitdem bin ich Mitglied der Walter-Hohmann-Sternwarte in Essen und habe mir sukzessive ein Astrophoto-Equipment zugelegt (s. Foto 2 im Anhang), mit dem ich intensiv den Mond beobachte und fotografiere (s. Foto 3). Für den Herbst 2019 plane ich den Bau einer eigenen kleinen Gartensternwarte.

Peter Gartner (61), Duisburg

Meine Gallenoperation war für den 20. Juli 1969 vorgesehen. Ich konnte vor Aufregung in der Nacht davor kaum schlafen. Weil ich nur ein kleines Transistor-Radio in die Klinik mitgenommen hatte, schaltete ich dieses hin und wieder unter der Bettdecke ein, um die Bettnachbarn nicht zu stören. Auf diese Weise erlebte ich die Mondlandung mittels eine Radioreporters im Krankenhaus in Bremen.

Lore Flachsmeyer (85), Hattingen

Ich war 16, hatte gerade meinen Handelsschulabschluss erreicht und stand kurz vor der Ausbildung zum Bankkaufmann. Raumfahrtbegeistert war ich schon seit meinem neunten Lebensjahr, angespornt durch die sogenannten „Zukunftsromane“ (u.a. von Hans Dominik), später dann als langjähriger Fan der Science-Fiction Romanreihe „Perry Rhodan“, in der die erste Landung von Menschen auf dem Mond für das Jahr 1971 vorhergesagt worden war. Daher habe ich das Apollo-Projekt natürlich von Beginn an sehr interessiert verfolgt. Und dann war es endlich soweit, der erste Mensch sollte im Juli 1969 seinen Fuß auf dem Mondboden absetzen. Dummerweise befand ich mich nicht in Deutschland. Mein letzter gemeinsamer Urlaub mit meinen Eltern führte mich ins damals sozialistische Rumänien, und ich hatte eigentlich die Hoffnung begraben, überhaupt irgendetwas von diesem Jahrhundertereignis mitzubekommen. Umso überraschter war ich, als einen Tag später über den einzigen hoteleigenen Fernsehapparat schwarz-weiße Bilder über den Bildschirm flimmerten, die nur von der Apollo 11 - Mission stammen konnten. Die Berichterstattung hatte es offensichtlich geschafft, durch die staatliche Zensur zu gelangen. Das Hotel war ausschließlich von westdeutschen Touristen belegt, viele davon hatten sich in dem Fernsehraum versammelt und alle schauten ziemlich gebannt und ergriffen auf das, was uns in teilweise verwaschenen Konturen auf dem Bildschirm dargeboten wurde.

H ans-Georg Witkowski (66), Bottrop

Bei der Mondlandung 1969 war ich mit meinen Eltern zum ersten Mal in einem richtigen Urlaub. Wir fuhren Mitte Juli mit dem Zug in das frühere Jugoslawien auf die Halbinsel Istrien. Dort wohnten wir in in Lovran, nähe Opatja, in einer kleinen Pension unter sehr familiären Voraussetzungen. In der Nacht der ersten Mondlandung saßen wir mit anderen Pensionsgästen und den Gastgebern in einem Raum gespannt vor dem Fernseher. Unvergesslich dieser Tag, zumal meine Mutter am 21. Juli 1969... 43 Jahre alt wurde. Ein Urlaub, den ich nicht vergessen werde.

Martina Gleich (62), Duisburg

Am 10.07.1969 wurde unsere Tochter als Frühgeburt auf die Welt geholt. Sie musste für vier Wochen in den Inkubator. In dieser Zeit konnte wir sie nur hinter Glas sehen. Es war keine schöne Zeit. Gott sei Dank ist das heute anders. Ich selbst war für drei Wochen stationär im Krankenhaus und habe dann mit anderen Patienten in einem Zimmer die Mondlandung verfolgt. Das war schon sehr spannend.

Brigitte Schröder (72), Oberhausen

USA, Houston: Der Mission Operations Control Raum, in dem das Team den erfolgreichen Abschluss der Apollo 11-Mondlandemission am 24. Juli 1969 feiern.
USA, Houston: Der Mission Operations Control Raum, in dem das Team den erfolgreichen Abschluss der Apollo 11-Mondlandemission am 24. Juli 1969 feiern. © dpa | Foto: Nasa

Dieses einmalige Ereignis erlebte ich in einem großen Hotel in Hessen, das extra dafür einen TV-Beamer und eine überdimensionale silberne Leinwand aufgestellt hatte. Trotz dieses Großereignisses war ich um 3.56 Uhr nur mit einem älteren Herrn zu zweit anwesend. Da er schon vorher eingeschlafen war, weckte ich ihn und so konnten wir gemeinsam den Ausstieg von Neil Armstrong live erleben. Das erscheint mir noch heute als historisch einmaliges und unvergessliches Erlebnis und ich bin glücklich,so dabei gewesen zu sein zusammen mit zwei Milliarden Menschen weltweit.

Richard Friedrich Arens (65), Essen

Am 21. Juli 1969 war ich, damals 21, „in Ferien“ privat zwei Wochen bei einer Familie untergebracht. Das Vermieterpaar hatte mir und anderen vier Gästen versprochen, uns rechtzeitig zu wecken, damit wir gemeinsam in deren Wohnzimmer die Mondlandung im TV sehen können. Das taten sie dann auch, und wir alle saßen in Schlafanzügen und bestaunten dieses Ereignis. Ich wohnte 1973 noch einmal bei dieser Familie, und die Mondlandung war sofort wieder im Gespräch.

Yvonne Haberkamp (71), Mülheim

Am 14. Juli 1969 habe ich eine Tochter geboren. Am 20. Juli bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das Ereignis der Mondlandung habe ich mit meiner 7 Tage alten Tochter im Arm, hautnah in den Morgenstunden erlebt. Auch heute noch, nach 50 Jahren, habe ich das Gefühl, es war gestern.

Christa Heise (75), Essen

Mein Bruder und ich verbrachten die Sommerferien und meinen 10. Geburtstag bei den Großeltern. Wir selbst wohnten bis dahin auch sehr ländlich und hatten immer Riesenspaß über Felder, Wiesen und Wälder zu laufen. Wir konnten ohne Aufsicht den Tag draußen verbringen oder halfen auch gerne mal bei der Feldarbeit. Der Umzug der Familie in die „Großstadt Gelsenkirchen“ stand aber fest, und der Rest der Familie war schon dort. Für mich war das nach den Ferien zeitgleich meine persönliche Reise zum Mond. Neuland-alles fremd und ungewohnt- wie auf einem fernen Planeten… eine besondere Schwarz-Weiß Stimmung! Ich erinnere mich noch genau an unsere Fernsehtruhe inklusive Plattenspieler und Radio mit Schiebetür. Die ganze Familie saß still und gebannt (was sehr selten vorkam) vor dem Fernseher um die Mondlandung der Apollo 11 zu bestaunen. Wir haben glaube ich nicht viel verstanden, denn es wurde amerikanisch und wenig deutsch gesprochen. Außerdem knackte und rauschte es ständig. Als dieser Mann ( Neil Armstrong) dann auf dem Mond stand und nicht ins All abglitt, war ich sehr froh. Ich glaube wir haben alle geklatscht und es wurde lauter. Das war das Ereignis, das die Welt komplett veränderte. Für mich persönlich war es der Umzug. Aber beides ein Schritt in ein neues Zeitalter. Seither denke ich immer nach meinem Geburtstag an die Mondlandung.....

Walli Baginski (60), Gelsenkirchen

Ich war zwölf Jahre alt und lebte in Gelsenkirchen-Buer, im Wetterweg 2. Ich saß mitten in der Nacht allein vor dem Fernseher, meine Eltern lagen im Bett. Sie mussten am nächsten Tag zur Arbeit. Die Mondlandung hat sie überhaupt nicht interessiert. Ich sah bis mitten in der Nacht das “Apollo-Mondlandestudio” . Ich habe bis jetzt in meinem Leben keine schmerzhaft langweiligere Life-Übertragung im Fernsehen erlebt. Günter Siefarth leitete die Moderation; die vier Wissenschaftler saßen da und wussten nicht was Sie reden sollten:Sie hatten keine Ahnung und warteten auf Telefonanrufe aus den USA, die ab und zu mal eintrafen. Dazwischen redeten sie über die Anfänge der Apollo-Mission, den Flug zum Mond und spekulierten über die Risiken. Sie waren vollkommen überfordert. Das ging über Stunden - wie schon beschrieben - extrem langweilig. Dann wurde endlich die Landung live übertragen. Es wurde gezeigt wie Neil Armstrong die Mondlandefähre auf den Mond zusteuert und landet. Der erste Satz: Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed“ Dann dauerte es noch ewig bis der Ausstieg aus der Fähre übertragen wurde und ich die berühmten Worte von Neil Armstrong hörte: „That’s one small step for a man, one giant leap for mankind“. Ich bin stolz darauf, das erlebt zu haben.

Peter Breitmeier (62), München

16. Juli 1969, USA, Cape_Canaveral: Die Saturn V-Mondrakete mit der Apollo 11-Kapsel und den Astronauten Armstrong, Aldrin und Collins an Bord hebt von der Startrampe 39a des Kennedy Raumfahrtzentrums zur ersten Mondlandung ins All ab.
16. Juli 1969, USA, Cape_Canaveral: Die Saturn V-Mondrakete mit der Apollo 11-Kapsel und den Astronauten Armstrong, Aldrin und Collins an Bord hebt von der Startrampe 39a des Kennedy Raumfahrtzentrums zur ersten Mondlandung ins All ab. © dpa | Foto: dpa

Da ich Jahrgang 1966 bin und z.Z. der Mondlandung gerade mal 3 Jahre alt,habe ich natürlich nichts von der Landung mitbekommen. Aber als ich vor ca. 20 Jahren unser Haus erwarb, kaufte ich unwissend eine Kiste voller alter Zeitungen mit. Und unter diesen befand sich die WAZ Ausgabe vom 21.06.1969 „Glücklich auf dem Mond gelandet“sowie die WAZ Sonderbeilage „Der Mensch auf dem Mond“. Ich habe die Zeitungen weitestgehend gereinigt und sie dann in einem Rahmen in den Flur gehängt. So werde ich jedesmal, wenn ich daran vorbeigehe wieder an die Mondlandung erinnert.

Michael Barthel (53), Oberhausen

Als ich am 21. Juli vor 50 Jahren zum ersten Mal mit meinem VW durch das wunderschöne Remstal in Richtung Heubach im Schwabenländle fuhr, hatte ich mein Autoradio an und verfolgte gebannt die Mondlandung (auf den Straßenverkehr habe ich trotzdem geachtet). Es war ein fantastisches Erlebnis! So wird mein erster Urlaub in Heubach immer mit der Mondlandung in Verbindung gebracht werden, und ich kann immer sagen, wann ich zum ersten Mal in meiner „zweiten Heimat“ im Schwabenländle war.

Hildegard Koch, Recklinghausen

Unsere Geschichte zu Apollo 11 beginnt mit dem Start am 16. Juli 1969. Pünktlich zum Raketenstart um 14.30 Uhr habe ich das erste Mädchen unserer Zwillinge zur Welt gebracht. Das war damals auch eine Sensation, denn Zwillinge waren zu dieser Zeit seltener als heute. Man nannte sie auf der Entbindungsstation die „Mondkinder“. Natürlich haben wir frischgebackenen Mütter die Berichterstattungen zu Apollo 11 interessiert am kleinen Radio verfolgt. Wir waren uns aber einig, dass die größere Sensation unsere Babys waren.

Anne Peczak, Duisburg

Vor 50 Jahren machte ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Nacht durch. Zusammen mit meinem Freund (und späteren Ehemann) und seinem Bruder saßen wir vor einem Schwarz-Weiß-Fernseher im Wohnzimmer. Um mehr und deutlicher sehen zu können, hatten wir unser „Lager“ aus Bettzeug und Kissen auf dem Boden vor dem für heutige Begriffe kleinen Gerät aufgebaut. Welche Spannung herrschte da! Ein Menschheitstraum - die Reise zum Mond - sollte Wirklichkeit werden. Gebannt verfolgten wir jeden Vorgang, der durch einen Sprecher erklärt wurde. Die Landung war geglückt, man sah die Mondfähre stehen. Und dann - passierte ganz lange Zeit gar nichts. Also schnell mal zur Toilette, nur nichts verpassen. Das Bild war schlecht, klar, bei der Entfernung, und die müden Augen mussten sich sehr konzentrieren. Aber der Sprecher wusste, was geschehen sollte, und so erahnte man endlich, dass die Tür der Kapsel sich öffnete. Ein Mensch in einem unförmigen Raumanzug bewegte sich unendlich langsam eine Leiter herunter bis er schließlich diesen kleinen Schritt auf die Mondoberfläche tat. Unglaublich, unfassbar! Damals hatte ich Tränen in den Augen, so sehr berührte mich das, was ich miterleben durfte. Das war Geschichte, das war Wirklichkeit, und wir waren dabei. An Schlaf hat in der Nacht vor Aufregung keiner von uns mehr gedacht. Erst als die Sendung zu Ende war, kam die Müdigkeit.

Monika Finke-Lindenau, Bochum

Im Juli 1969 musste ich meine 18-monatige Wehrpflicht bei der Bundeswehr in Köln Ossendorf mit der Grundausbildung beginnen. Natürlich waren die ersten Tage sehr fremd, anstrengend und für uns „Rotärsche“, wie die Neuen damals üblicherweise genannt wurden, kein Zuckerschlecken. Dementsprechend war ich auf alles Mögliche gefasst, als in den frühen Morgenstunden des 15. Juli ein Befehl des Zugführers uns aus dem Schlaf riss und wir in kürzester Zeit im Arbeitsanzug vor dem Kompanieschulungsraum antreten mussten. Jeder meiner Kameraden im Zug fragte sich völlig verschlafen und übermüdet, was wohl auf uns zukommen würde... Umso überraschter waren wir, als wir in den Raum befohlen wurden, uns einen Platz suchen mussten und den Fernseher vor Kopf erblickten. Dieser war bereits eingeschaltet und wir verfolgten total gespannt die Übertragung der ersten Schritte eines Menschen auf der Mondoberfläche!

Wolfgang Terjung,

Menschen drängten sich auch in Deutschland sogar am Arbeitsplatz vor den Fernsehgeräten
Menschen drängten sich auch in Deutschland sogar am Arbeitsplatz vor den Fernsehgeräten © dpa | Foto: Roland Witschel

Im Juli 1969 war ich sieben Jahre alt und verbrachte die Sommerferien mit meinen Eltern und meiner Schwester auf einem Campingplatz im Schwarzwald. Auf diesem Campingplatz gab es für die Camper einen Aufenthaltsraum mit einem kleinen schwarz-weiß Fernseher und ich erinnere mich trotz meines jungen Alters noch genau daran, wie wir alle ,die dort Urlaub machten, in den Morgenstunden des 21. Juli dort saßen und gebannt auf den Fernseher schauten und die Mondlandung bestaunten. Es ist auch heute für mich noch ein unvergessliches Erlebnis und eine schöne Erinnerung in schwarz-weiß. Heidi Dymarz (57)

Dieses Ereignis wird mir immer in Erinnerung bleiben. Es war nicht nur ein großer Schritt für die Menschheit, sondern auch ein kleiner Schritt für einen kleinen Menschen. Denn am 21.7.1969 um 3.56 Uhr MEZ wurde meine Tochter Stefanie geboren, in der Minute, als der 1. Mensch den Mond betrat. Ich war gerade in meinem Wöchnerinnenzimmer, als die ersten Reporter kamen um mich zu interviewen. Wir brauchten keine Geburtsanzeigen zu verschicken. Sogar der Kinderarzt hatte schon eine Akte angelegt, bevor ich ihm mein 2. Kind präsentieren konnte. Es war schon eine ereignisreiche Nacht und ein aufregender Tag.

Marianne Schnittka, Gelsenkirchen

Gemeinsam mit meinen Eltern war ich (16) in den Ferien in Baad, im letzten Ort des Kleinen Walsertals. Ich wollte unbedingt die Mondlandung miterleben. Natürlich konnte ich morgens in aller Frühe kein Fernsehen im Gästeraum sehen. Also nahm ich mein kleines Transistorradio mit ins Bett ,um dort alles mitzuhören. Die Spannung war groß und ich fieberte mit. Doch irgendwann schlief ich tief in der Nacht ein und wachte erst auf, als der Eagle schon gelandet war und Armstrong schon seinen ersten Schritt getan hatte.

Lothar Gräfingholt (66)

Die ersten Schritte von Neil Armstrong am 21. Juli um 3.56 Uhr haben wir gebannt im Kreis der Familie verfolgt. Die Mondlandung war zudem für mich ein persönliches Highlight, da ich an diesem Tag meinen 17. Geburtstag gefeiert habe. Bis zum heutigen Tage wird bei Geburtstagsfeiern immer wieder gesagt: Kann man nicht vergessen, da war doch die Mondlandung.

Johannes Dittrich (67)