Herne. Der Verein „Total E-Quality“ würdigte die Bemühungen der Herner Stadtverwaltung um gleiche Chancen für Frauen und Männer. Was dabei zählte.

Die Herner Stadtverwaltung freut sich über eine Auszeichnung für ihr Bemühen um Chancengleichheit. Das Prädikat „Total E-Quality“ wurde Herne zunächst für drei Jahre verliehen, vergeben von einem gleichnamigen Verein.

Gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen

Männer und Frauen sollen gleichberechtigt an Berufen teilhaben. Beruf und Familie sollen sich vereinbaren lassen. Mehr Frauen sollen Führungspositionen erreichen. Diese Ziele setzt man sich in Herne, und das würdigt das Prädikat. In der Herner Stadtverwaltung liegt der Frauenanteil in den Führungspositionen momentan bei einem Drittel, soll aber noch steigen. Um fit zu werden für diese Aufgabe, können Frauen sich z.B. coachen lassen oder an einem Mentoring-Programm teilnehmen. Für Auszubildende gibt es einen Workshop zum Thema Chancengleichheit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird u.a. durch flexible Arbeitszeitmodelle gefördert und Unterstützung bei der Kinderbetreuung.

Erwerbssituation von Frauen verbessern

Sabine Schirmer-Klug bei der Aktion „One Billion Rising“ gegen Gewalt.
Sabine Schirmer-Klug bei der Aktion „One Billion Rising“ gegen Gewalt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Anerkannt wurden darüber hinaus die Bemühungen Hernes um die Verbesserung der Erwerbssituation von Frauen, die Maßnahmen gegen häusliche Gewalt und die Beratung rund um Trennung.

Für Sabine Schirmer-Klug, die Leiterin der städtischen Gleichstellungsstelle, ist die Auszeichnung „sehr erfreulich“, weil sie die seit 1991 systematisch stattfindende Gleichstellungsarbeit würdige. Mit ihr freut sich Oberbürgermeister Frank Dudda. Die überregional bedeutsame Auszeichnung zeige, „dass eine Stadt ohne Geld zu besonderen Leistungen in der Lage ist, wenn der Spirit im Team stimmt“. Das Prädikat kann Duddas Überzeugung nach bei der Gewinnung von Fachkräften dienlich sein: „Wir können uns als moderne Arbeitgeber präsentieren.“ Auch Schirmer sieht einen „hohen Imagegewinn“.

Beratung für Berufsrückkehrerinnen

Wie vielfältig die Unterstützung der Frauenerwerbstätigkeit ist, machte Carina Schulte im Walde, Mitarbeiterin der Gleichstellungsstelle, an Beispielen deutlich. So wird bei der Berufsrückkehr wie auch bei Neuorientierung beraten, Alleinerziehende und Migrantinnen werden besonders berücksichtigt. Sie wies auf den „Bildungsscheck“ und das „Netzwerk W“ zum Wiedereinstieg hin. Auch die Website „Frau und Beruf“ vermittele Wissenswertes.

Ausgezeichnet werden neben Städten oder Ministerien auch Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen. Mehr auf www.total-equality.de.