Herne. 66 Jahre – was für ein Jubiläum: Die HeKaGe, die Herner Karnevalsgesellschaft, feierte „runden“ Geburtstag. Dabei gab es eine große Überraschung.

Die HeKaGe, die 1. Herner Karnevalsgesellschaft, hat mit 200 geladenen Gästen ihren 66. Geburtstag groß gefeiert. Dabei wurde der langjährige Präsident und erste Vorsitzende Klaus Mahne mit dem höchsten karnevalistischen Verdienstorden des Landes überrascht.

„Im Karneval hat die Zahl elf ja eine besondere Bedeutung“, erklärte Kai Gera, der zweite Vorsitzende, deshalb feiere die HeKaGe „sechs mal elf Jahre“, also ihren 66. Geburtstag. Dabei sei der Termin am Samstag, 6. Juli, eigentlich keine Punktlandung, denn die HeKaGe sei am 8. Juli 1953 gegründet worden, erklärte Gera, der auch stellvertretender Präsident ist. Im Mittelpunkt aber habe die Ehrung von Klaus Mahne gestanden, seit 40 Jahren 1. Vorsitzender und Präsident. Und der habe davon gar nichts gewusst. So hätten an dem Samstag viele Mitglieder, Freunde, Vereine und Sponsoren zur Jubiläumsfeier kommen können. „Dieser Rahmen ist einfach ideal für die Ehrung“, meinte Gera.

Buntes Programm im Veranstaltungszentrum

Das Programm im Veranstaltungszentrum Gysenberg war bunt: Neben Popschlager-Sänger Andy Rinus und DJ Sascha Nixdorf traten auch sieben als Ordensfrauen verkleidete Frauen auf, die Gruppe „Sisters in Motion“; sie performten Songs aus dem Film „Sister Act“. Natürlich, so Vize Gera, komme auch die Wohltätigkeit nicht zu kurz: „Die Lebenshilfe Herne bekommt von uns 2345 Euro überreicht.“ Das Geld sei lange gesammelt worden: „Wir verkaufen auf allen unseren Veranstaltungen Sticker zu 3,50 Euro.“

Der langjährige HeKaGe-Präsident Klaus Mahne wurde im Veranstaltungszentrum Revierpark Gysenberg ausgezeichnet.
Der langjährige HeKaGe-Präsident Klaus Mahne wurde im Veranstaltungszentrum Revierpark Gysenberg ausgezeichnet. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski


Los ging’s um 19.30 Uhr, als Udo Jürgens Hit „Mit 66 Jahren“ ertönte, und Präsident Mahne die Gäste begrüßte. In seiner Rede ließ er die Erfolge der Karnevalsgesellschaft seit ihrer Gründung Revue passieren. Die HeKaGe, zählte er auf, habe den Rosenmontagszug in Herne etabliert und über die Jahre Herner Organisationen mit 30.000 Euro unterstützt. Seine Rede, gespickt mit vielen Scherzen, brachte das Publikum ein ums andere Mal zum Lachen. Bürgermeister Erich Leichner bedankte sich auf der Bühne mit einer Lobrede auf die HeKaGe in Reinform. „Prinz Sascha und Prinzessin Mandy – auch in zivil absolut trendy“, hieß es da etwa.

Mit Mahne ging’s steil bergauf

Mit dem Präsidenten des Bund Ruhr-Karneval, Lothar Schwarze, startete der wichtigste Programmpunkt des Abends – die Ehrung: „Mit Klaus Mahne ging es mit der Herner Karnevalsgesellschaft steil bergauf, heute sind Sie ein karnevalistischer Top-Act“, lobte Schwarze den HeKaGe-Präsidenten. Er hob insbesondere die Jugendarbeit der Karnevalsgesellschaft hervor: „Schaut euch die Garden an – von mini bis groß – es ist ein Genuss.“

Durch Mahnes jahrzehntelanges Engagement sei der Herner Rosenmontagszug zu einem der größten und schönsten im Ruhrgebiet geworden, so Schwarze. Und mehr noch: „Sein Name ist im deutschen Karneval nicht mehr wegzudenken.“

Schwarze bat Mahne schließlich auf die Bühne und legte ihm feierlich den „Verdienstorden in Gold mit Brillanten“ um – „die höchste Auszeichnung des Bundes Deutscher Karneval, die in Deutschland verliehen werden kann“, erklärte der Laudator. Dazu gab es vom Publikum minutenlangen, stehenden Applaus.

Freude nicht zu übersehen

Mahnes Freude war nicht zu übersehen: „Ich freue mich richtig und bin unheimlich stolz, dass ich heute diesen höchsten Orden erhalten habe“, sagte er. Er habe zwar irgendwann mit einer Ehrung gerechnet, bekannte er – „nur heute nicht.“

Mahne möchte weitermachen, stellte er klar, so lange, wie es die Gesundheit zulasse. „Und wenn das nicht mehr der Fall ist, weiß ich, dass ich mit Kai Gera einen exzellenten Nachfolger habe“, fügte er an. Zu Ende war der Abend damit noch lange nicht: Die Herner Karnevalsgesellschaft feierte und tanzte mit ihren Gästen bis halb drei in der Nacht.