Herne. Nachts haben Unbekannte mehrere Bereiche im Wananas verwüstet. Sie zerstörten Technik und stemmten eine Wand auf, um an den Tresor zu gelangen.
Mehrere Täter sind in der Nacht zu Dienstag ins Schwimmbad Wananas eingebrochen. Dabei hebelten sie Türen auf, beschädigten Technik und stemmten sogar eine Wand auf.
Es war gegen 1.30 Uhr, als die Eindringlinge zunächst versuchten, über das Dach in das Freizeit-, Schul- und Sportbad in Wanne-Eickel einzudringen, berichtet Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft. Dazu hätten die Unbekannten die Schlösser einer Leiter am Gebäude geknackt, sie an der Wand aufgestellt und seien dann nach oben geklettert. Auf dem Dach hätten sie das Glas mehrerer Dachluken eingeschlagen, um von dort aus ins Schwimmbad zu kommen. Vergeblich: Unter allen Luken fanden sie Gitter vor, um Eindringlinge abzuhalten.
Davon ließen sich die Täter aber nicht beeindrucken. Sie stiegen wieder vom Dach und hebelten auf dem Außengelände die Tür zum Bistro auf. Anschließend hatten sie offenbar nur ein Ziel: den Tresorraum. Um dahin zu gelangen, hebelten sie die Tür zum Putzmittelraum auf, die ans Freizeitbecken anschließt, stemmten in dem Raum ein Loch in die zwölf Zentimeter dicke Kalk-Sandstein-Wand – und kletterten in den Tresorraum.
Maskierte scheitern am Tresor
Dort freilich waren sie schnell mit ihrem Latein am Ende, wie die Aufnahmen der Videokamera zeigen. Zu sehen sind zwei Maskierte, die einen Schrank neben dem Tresor durchsuchen, offenbar auf der Suche nach dem Schlüssel. Als sie diesen nicht finden, schlagen sie noch einmal mit einem Hammer auf ein Türscharnier – und ziehen dann unverrichteter Dinge ab. In dem Tresor, sagt Bäderchef Przybyl, lagern die Tageseinnahmen.
Ihre Zerstörungswut ließen die Täter auch an der Technik aus. „Sie wollten wohl verhindern, dass Alarm ausgelöst wird und haben mit dem Hammer blind mehrere Anlagen zerstört“, sagt Wananas-Mitarbeiter Bernd Budde. So sei im Raum der Schwimmmeister unter anderem die Brandmeldeanlage zerstört worden, mehrere lose Kabel hängen dort aus der kaputten Schalttafel. Auch seien Teile der Technik, etwa am Becken-Überlauf, beschädigt worden. Nicht zuletzt funktionieren auch die Drehkreuze im Eingangsbereich nicht.
Für Frühschwimmer normal geöffnet
Trotz der Zerstörungen seien die Einsatzkräfte aber elektronisch benachrichtigt worden und angerückt, ebenso die Stadtwerke, sagt Bäderchef Przybyl. Als sie eintrafen, waren die Täter aber schon weg.
Trotz der Schäden konnte die Bädergesellschaft das Bad um 6 Uhr für das Frühschwimmen öffnen. Auch aktuell läuft der Betrieb normal, alle Bereiche sind für die Gäste vorerst uneingeschränkt zugänglich. Voll war es am Dienstag in den Becken nicht, nach dem Ansturm auf die Herner Bäder am Wochenende war es ruhig in dem Schwimmbad.
Lothar Przybyl, der Chef der Bädergesellschaft, war bedient, als er am Morgen die Schäden begutachtete. „Das ist ein Schock für alle, die im Wananas arbeiten, aber auch für unsere treuen Gäste“, sagte er. Die Zerstörungswut und kriminelle Energie mache ihn fassungslos. Er hoffe, dass die Schäden schnell behoben werden können und dass der Badebetrieb aufrecht erhalten werden könne
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Sie sucht Zeugen unter
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