Herne. Homosexuelle Paare werden in Herne in der evangelischen Kirche nun kirchlich getraut. Das beschloss die Kreissynode. Auch das wurde vereinbart.

Die Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare ist im Evangelischen Kirchenkreis der von heterosexuellen Paaren gleichgestellt worden. Das hat am Samstag die Kreissynode beschlossen. Auch für sie gibt es nun eine kirchliche Trauung.

Eine weitere Änderung betrifft die Eheschließung von Paaren, bei denen nur einer in der Kirche ist: Bislang sei dabei von einem „Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung“ gesprochen worden, nun gelte auch hier die „kirchliche Trauung“, teilte der Kirchenkreis nach der Synode in der Petrus-Kirchengemeinde mit.

Resolution wurde verabschiedet

Superintendent Reiner Rimkus spricht sich für „Elevator Pitches“ aus.
Superintendent Reiner Rimkus spricht sich für „Elevator Pitches“ aus. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Nicht zuletzt: Nun sollen alle Getauften – also auch nicht konfirmierte Kinder – zum Abendmahl zugelassen sein. Im Mittelpunkt des Treffens an der Lutherstraße habe eine Hauptvorlage der Evangelischen Kirche von Westfalen gestanden, ein Diskussionspapier zum Thema Migration unter dem Titel „Ich bin fremd gewesen, und ihr habt mich aufgenommen“.

Aufgrund der dramatischen Flüchtlings-Situation im Mittelmeer habe die Synode eine Resolution verfasst. Sie rufe die Politik in der EU unter anderem dazu auf, für sichere Korridore für die Einwanderung zu sorgen, ein Einwanderungsgesetz zu schaffen und nicht in Abschiebe-Prozesse zu investieren, sondern Integration zu fördern.

Werbung für Modell des „Elevator Pitch“

Superintendent Reiner Rimkus forderte die 64 Synodalen in seiner Rede laut Mitteilung dazu auf, den rückläufigen Mitgliederzahlen „mit Fantasie und Kreativität, mit innerer spiritueller Kraft“ zu begegnen. Er habe angeregt zu überlegen, wie man Menschen in einem kurzen Gespräch für die Kirche begeistern könne – nach dem Modell des „Elevator Pitch“, also eines kurzen Gesprächs bei einer Aufzugfahrt. „Ich meine, es ist sinnvoll, in den Gemeinden und Diensten Workshops anzubieten, um miteinander zu üben, kurz, konkret, ungezwungen und einladend über unseren Glauben zu reden“, so Rimkus.