Herne. . Der Umbau der Dorneburger Straße in Eickel bleibt umstritten. Knackpunkte sind die Kosten für Bürger und der Wegfall von Parkplätzen.
Auch nach einer Bürgerversammlung und der nun schon zweiten Debatte in der Bezirksvertretung Eickel sind die Umbaupläne der Stadt für die Dorneburger Straße umstritten. Knackpunkte sind nach wie vor der Wegfall von zahlreichen Parkplätzen zugunsten von Radwegen bzw. -streifen und die finanzielle Beteiligung von Bürgern an der Straßenerneuerung.
Aus der Politik stellte sich jedoch nur die CDU grundsätzlich gegen die Pläne der Verwaltung – das aber mit besonderem Nachdruck. CDU-Fraktions-Chef Andreas Barzik sprach von einer unnötigen „Luxussanierung“ der rund 600 Meter langen maroden Straße. Dieses „Prestigeprojekt“ werde für die Anwohner sehr teuer. Die Stadt ließ den Vorwurf nicht gelten und verwies unter anderem darauf, dass auch der Bezirk Eickel dieser vom Land geförderten Maßnahme des Stadtumbaus Wanne-Süd grundsätzlich zugestimmt habe. Und: Die Aufenthaltsqualität werde deutlich erhöht.
SPD stellt sich hinter die Pläne
Hintergrund: Rund ein Drittel der Kosten - 1,5 Millionen Euro - wird über das sogenannte „Kommunalabgabengesetz“ umgelegt. Je nach Grundstücksgröße und Art der Bebauung müssen die Eigentümer zwischen 1500 und 25.000 Euro zahlen. Auf Landesebene gibt es bekanntlich Vorstöße und Initiativen, dieses umstrittene Gesetz abzuschaffen.
SPD-Fraktions-Chef Willibald Wiesinger sprach sich grundsätzlich für den Umbau aus. Die von der Stadt geplante künftige Zahl der Stellplätze - etwa 75 statt wie bisher 121 - sei ausreichend. CDU-Fraktions-Chef Barzik befürchtete dagegen ein Verkehrschaos. FDP-Bezirksverordneter Ulrich Steinharter meldete ebenfalls Bedenken an, kritisierte aber auch die CDU: „Erst beschließt der Rat ein Konzept für klimafreundliche Mobilität, doch wenn es an die konkrete Umsetzung geht, heißt es: Wir wollen es nicht - vor allem, wenn Bürger anwesend sind.“
In der Tat verfolgten zahlreiche Anwohner der Dorneburger Straße die Sitzung der Bezirksvertretung. Nach diesem Tagesordnungspunkt diskutierten sie mit Vertretern der Stadt noch lange vor dem Sitzungsort Sud- und Treberhaus weiter.
Die politische Entscheidung über die Art und Weise des Umbaus soll im November 2019 fallen. Die Bagger sollen dann im Frühjahr 2020 anrollen. Die Bauzeit beträgt nach Angaben der Stadt rund 20 Monaten.