Herne. . St. Marien Eickel hat die Reihe „Feuer und Flamme“ diesmal unter das Motto „Vernetzt“ gestellt. So setzten Künstler dies im Kirchenraum um.
Die Glocken der Eickeler Kirche St. Marien sind eben verklungen, als sich die Türen am Pfingstsonntag für Besucher öffnen. Der Blick fällt in einen Kirchenraum, der extra für den Abend umgeräumt wurde. „Wir wollten die Kirche für andere als die normalen Kirchenbesuche öffnen“, sagt Gereon Gwosdek, eines der jungen katholischen Gemeindemitglieder, die den Abend organisiert haben.
Einzelne Stationen
Ihre Veranstaltung „Feuer und Flamme“ steht diesmal unter dem Motto „Vernetzt.“ Der Kirchenraum ist in einzelne Stationen aufgeteilt. Ein Wegweiser am Eingang zeigt die Richtungen. Direkt gegenüber dem Altar ist eine Bühne aufgebaut. Inmitten des Kirchenraums steht ein großer Würfel, über dessen Kanten sich netzartig Bindfäden ziehen. Darauf hängen kleine Zettel. Auf einem Tisch laden bunte Pappen und Stifte ein, Vorschläge zur besseren Vernetzung der Menschen untereinander machen. Überall in Raum verteilt laden Sitzgruppen aus Tischen, Stühle und Sessel zum Verweilen ein.
An einer Station kann man über eine Kamera Selfies machen und sofort ausdrucken. Auf einer Wand sind Fotos der vorangegangenen Veranstaltungen zu sehen. Ein Tisch lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, ein kleines Netz aus Fäden zu basteln. Und für Essen und Getränke ist auch gesorgt.
Der Altarraum ist der Kunst vorbehalten. Der Kunsthistoriker Roger Rohrbach hat fünf Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich dem Thema Vernetzung zu stellen. In der Mitte des Raums hat Philipp Valenta bunte Kanthölzer arrangiert. „Regenbogen“ nennt er seine Arbeit, um damit auf die verschiedenen Bedeutungsinhalte des Begriffs anspielen. Harry Jeon hat Rechnungen, Kaufbelege und andere Dokumente gesammelt. Eingegossen in Acryl zeigen sie, wie unser ganzes Leben dokumentiert wird und zu einem Netz aus alltäglichen Handlung wird.
Poetische Nutzung eines Smartphones
Alte Disketten verschiedener Formate hat Gabriele Klages zu einem großen Wandbehang und einer Bodenarbeit zusammengefügt. So sehen Datenträger nach ihrem Gebrauch aus. Loreen Fritsch nutzt eine alte Schreibmaschine für ihre Arbeiten, in denen die einzelnen Typen sich zu einem grafischen Verlauf zusammenfügen. Karin Pietzka hat einen Text grafisch umgesetzt und in eine große Wandarbeit verwandelt. Poetisch wird hier die Nutzung eines Smartphones beschrieben. Auch durch das fast unscheinbare Kreuz auf dem Altar wird das Thema deutlich; Philipp Valenta hat es aus Resten von Kabeln geformt.
Dann setzt der erste Programmpunkt ein. Jonnes, Liedermacher aus Ludwigshafen, tritt auf. Seine sehr persönlichen Texte handeln vom Glauben an Gott und alltäglichen Erfahrungen. Begleitet wird er dabei von Johnny Neumann am Keyboard.
Fünfte Auflage von „Feuer und Flamme“
St. Marien lud zum fünften Mal zu „Feuer und Flamme“ ein. Anlass ist das Pfingstfest, an dem nach christlichem Glauben 50 Tage nach der Auferstehung „Zungen wie von Feuer“ auf die Apostel niedergingen und sie begannen, den christlichen Glauben zu verbreiten. Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni nach den Gottesdiensten zu sehen.