Herne. . Plötzlich streikt das Auto - ein Marder hat zugeschlagen. Wie man die Tiere fernhalten kann, verrät Jürgen Heuser von der Biologischen Station.

Man sieht sie selten, aber trotzdem gibt es sie, die Marder. Jürgen Heuser, Leiter der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet, hat mit der WAZ über die Tiere gesprochen.

Jürgen Heuser ist Leiter der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet.
Jürgen Heuser ist Leiter der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet. © Fischer / FUNKE Foto Services | Fischer

1. Gibt es Marder in Herne?

Es gibt den Steinmarder noch häufig, den Baummarder vermutlich nicht. Zu den Mardern gehören aber auch Dachs, Iltis, Hermelin und Mauswiesel. Sie alle müssten in Herne noch vorkommen, aber man sieht sie leider meist nur überfahren auf der Straße. Der Iltis dürfte am häufigsten vorkommen.

2. Was versteht man unter „Marderschaden“?

Es handelt sich um Schäden an Kabeln und Schläuchen unter Autos, die weit überwiegend vom Steinmarder angerichtet werden („Automarder“). Neuesten Erkenntnissen zufolge ist es weder der Geruch noch die Restwärme des Autos, die das Beißverhalten auslösen. Vielmehr reagieren Marder aggressiv auf Reviermarkierungen von Artgenossen. Wenn also unter einem Auto markiert wurde, kann dies später beim Rivalen das Verbeißen auslösen.

3. Wie kann man Marder, freundlich, fernhalten?

Ich selber habe einmal Urlaub gemacht in einer Region, wo das Phänomen ausgesprochen häufig auftrat. Mein Gastgeber hatte bei der Ankunft gleich einen etwa ein mal einen Meter großen Holzrahmen für mich, in den Stacheldraht eingeflochten war. Den legt man unter den Motorblock; die Tiere vermeiden an dieser Stelle, unter das Auto zu klettern.