Herne. Das Naturgebiet der Grundschule Pantrings Hof in Herne wächst. Sie ist eine von 16 Schulen in Deutschland, die gefördert wird. Und zwar so.

Etwas über die Natur lernen kann man im Klassenzimmer. Anschaulicher ist es jedoch, wenn man Zusammenhänge in der freien Wildbahn erleben und beobachten kann. Schüler der Grundschule Pantrings Hof können im Naturgebiet vieles entdecken und aktiv werden. Im Rahmen des Projekts „Unser Schulgarten“ der Landgard Stiftung haben sie gerade erst zwei neue Hochbeete bepflanzt. „Die Zitronenverbene kann man ins Essen machen“, sagt Amina (7) und zeigt auf eine Pflanze. „Den Thymian kann man als Tee trinken oder zum Baden nehmen.“ Josina (8) findet das Einpflanzen nicht schwierig. Während Emma (7) an ihrer Hand schnuppert, die so gut nach Mandarinenminze riecht, erklärt Zoe, wozu Hochbeete gut sind: „Das ist, damit die Tiere wie Mäuse und Maulwürfe nicht die Pflanzen fressen.“

Bewerbung der Grundschule hat Stiftung hat überzeugt

Die vier Mädels aus der Pinguin- und der Erdmännchenklasse haben die beiden neuen Hochbeete mit ihren Klassenkameraden aus der ersten und zweiten Klasse bepflanzt.

Die Grundschule Pantrings Hof ist eine von 16 Grundschulen in Deutschland, die für das Projekt „Unser Schulgarten“ ausgewählt wurde. „Uns hat die Bewerbung überzeugt“, erklärt Nina Keune von der Landgard Stiftung. Das ganze Naturgelände sei toll. „Uns geht es bei der Vergabe der Sachspenden darum, dass der Schulgarten nachhaltig bewirtschaftet wird. Das ist hier eindeutig der Fall.“

Entstanden ist das Naturgebiet im Schuljahr 1994/95. Auf 1500 Quadratmetern finden sich aktuell unter anderem Hochbeete, Kräuterspirale, Steinmauer für Insekten, Teich, Insektenhotel, Totholzhecke, Fühlpfad für die Füße. Seit 2018 bevölkern auch Bienen das Gebiet. „Wir haben vier Wirtschaftsvölker“, erklärt Frank Fink, Klassenlehrer der Erdmännchen und zuständig für den Schulgarten. „Ganz neu ist unser Schaukasten, in dem ein weiteres Bienenvolk lebt.“

Das Naturgebiet sei fester Bestandteil des Stundenplans. Im Rahmen des Sachkundeunterrichts lernen Dritt- und Viertklässler in Gruppen in der freien Natur. „Wir möchten den Kindern zeigen, wie unsere Nahrung wächst“, erklärt er.

Bienenhaus dringend für den Schulgarten gesucht

Viele seien so entfremdet von der Produktion, dass sie die unverarbeiteten Lebensmittel nicht erkennen. Zuletzt hätten die Kinder Kartoffeln geerntet und daraus Pommes hergestellt: „Einige wussten nicht, dass Pommes aus Kartoffeln gemacht werden“, so der Lehrer. Um den Lebensraum für Pflanzen und Tiere weitergestalten zu können, sind Kollegium und Schüler auf Unterstützer. Frank Finke wirbt deshalb kontinuierlich bei Wettbewerben dafür. „Wir brauchen dringend ein Bienenhaus, in dem wir Honig schleudern und Zubehör für die Schulimkerei aufbewahren.“