Herne. . Die Grundschule Panrings Hof ist etwas ganz Besonders - und das nicht nur aufgrund der Insellage der Siedlung.

Die Grundschule Pantrings Hof ist etwas Besonderes – in vielfacher Hinsicht. Diese Erfahrung hat Elif Roßmannek bereits vor 14 Jahren gemacht. Als Lehrerin wechselte sie 2001 eigentlich nur für eine Übergangszeit aus Bochum in die Siedlung Pantringshof. „Die Schule hat mir aber so gut gefallen, dass ich unbedingt bleiben wollte“, erzählt die 47-Jährige, die 2014 die (zunächst kommissarische) Schulleitung übernommen hat.

Fragt man die in Herne-Süd aufgewachsene und heute in Sodingen lebende Pädagogin nach den Vorzügen ihrer Einrichtung, führt sie zuallererst den projektorientierten Unterricht und „die offene Arbeitsweise“ an. So ist die Schule an der Eberhard-Wildermuth-Straße 43 die einzige Grundschule in Herne und Wanne-Eickel, die in den Klassen 1 und 2 jahrgangsübergreifend unterrichtet: „Das Konzept hat sich bewährt“, so Elif Roßmannek.

Entgegen kommt den Pantringshöfern die überschaubare Schülerzahl: 96 Mädchen und Jungen besuchen aktuell die einzügige Schule. In der Einzügigkeit liegt jedoch auch eine Gefahr: Gemäß der Vorgaben darf die Schülerzahl nicht unter 92 sinken. Einmal habe ein solches Szenario gedroht, sagt Roßmannek. Doch nicht zuletzt durch das Engagement von Eltern, die offensiv für „ihre“ Grundschule warben, seien die Anmeldezahlen wieder gestiegen.

„Die Zukunft bereitet mir keine schlaflosen Nächte“, sagt sie. Denn: In der jungen Siedlung lebten viele ältere Bewohner. „Hier wird es einen Austausch geben.“ Auch aus anderen Herner Stadtteilen und sogar aus Recklinghausen meldeten Eltern ihre Kinder ganz bewusst in Pantringshof an.

Neben der Offenheit – zu der unter anderem auch Hospitationen von Eltern und die während des Unterrichts geöffneten Klassentüren gehört – führt Elif Roßmannek auch die Naturnähe als großen Pluspunkt an. Bereits 1995 haben Schüler und Lehrer das Naturgebiet Pantrings Hof auf einer großen Wiese hinter der Schule geplant und errichtet, das im Unterricht und in Projekten regelmäßig eine große Rolle spielt.

Auch von „ganz oben“ ist dieser Ansatz bereits mehrfach gewürdigt worden. Zuletzt im Februar 2015, als NRW-Bildungsministerin Löhrmann die Pantringshöfer aufgrund der Naturnähe als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnet hat (wir berichteten).

Gute räumliche Ausstattung

Auf Zusammenarbeit und Netzwerke setze die Schule, sagt Elif Roßmannek. Zum Beispiel beim Austausch mit der benachbarten Erich-Kästner-Schule, einer Förderschule (Schwerpunkt Sprache), mit der der Offene Ganztag betrieben wird. Oder beim Leseprojekt mit der Kita Pantringshof. Auch sportliche Aktivitäten kämen nicht zu kurz. Zugute komme ihnen hier die Ausstattung mit Turnhalle und einem eigenen Lehrschwimmbecken. Und nicht zuletzt erwähnt Elif Roßmannek die gute Verankerung in der Siedlung: „Wir fühlen uns hier gut aufgehoben.“

Drei Standorte zum Start

50-jähriges Bestehen feierte die Grundschule Pantrings Hof 2011. In den 60er Jahren waren zunächst drei Schulen an dem Standort ansässig: eine Gemeinschaftsschule, eine katholische und eine evangelische Schule.

Aus der Schulreform 1969 gingen die Gemeinschaftsgrundschule und eine Hauptschule hervor. 1988 schloss letztere die Pforten. In die Räume zog 1990 die Erich-Kästner-Schule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache.

An der Grundschule werden zurzeit 96 Kinder von acht Lehrern unterrichtet. Beim Tag der offenen Tür stellt sich die Schule am 24. September vor. Mehr Infos über die Schule: www.pantrings-hof.herne.de