Herne. . Der Revierpark Gysenberg in Herne soll neu aufgestellt werden. Eine Konsequenz: Alle Herner Bäder sollen einen gemeinsamen Betreiber bekommen.
Der Revierpark Gysenberg mit der Therme Lago soll neu aufgestellt werden. Anschließend will die Stadt ein neues Bäderkonzept entwickeln. Die Ziele lauten: geringere Kosten und ein Betrieb der drei Herner Schwimmbäder aus einem Guss. Außerdem bliebe die regionale Klammer bestehen, und Kompetenzen könnten gestärkt werden, heißt es.
Ausgangslage ist ein Konzept für eine wirtschaftliche Neuorganisation des Revierparks, das Stadt Herne, Regionalverband Ruhr (RVR) und externe Berater auf Wunsch des Rates in den vergangenen Monaten erarbeitet haben. Geben Rat und Ruhrparlament in den nächsten Wochen grünes Licht, sollen die Pläne zum 1. Januar 2020 umgesetzt werden.
Erprobungszeitraum dauert fünf Jahre
Laut Konzept soll die Herner Bädergesellschaft alle drei Herner Schwimmbäder betreiben. Bislang führt sie Regie im Wananas und im Südpool für den Besitzer Stadtwerke, künftig auch im Lago, das bislang von der Revierpark Gysenberg GmbH betrieben wird. Der Revierpark, eine gemeinsame Gesellschaft von Stadt und RVR, soll dagegen – ohne das Lago – von der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr verwaltet werden; die Geschäftsführung soll aber bei der GmbH bleiben.
Mit diesem Modell, sagt Lothar Przybyl, Geschäftsführer von Bädergesellschaft und Revierpark GmbH zur WAZ, könnten über einen Zeitraum von fünf Jahren Synergien in Höhe von ca. 1,25 Millionen Euro gehoben werden; so lange soll der Erprobungszeitraum mit Verlängerungsoption dauern.
Herner Bäderkarte ist denkbar
Dieser Betrag, sagt Christian Dudda, Leiter des städtischen Fachbereichs Finanzsteuerung, sei „sehr ordentlich“. Dazu muss man wissen: Der Revierpark Gysenberg macht inklusive der Therme jährlich einen Verlust in Höhe von 1,5 Millionen Euro.
Herne ist nicht in RVR-Freizeitgesellschaft
Um Kosten zu sparen, wurden 2017 die Revierparks Mattlerbusch (Duisburg), Vonderort (Bottrop/Oberhausen) und Nienhausen (Gelsenkirchen/Essen) sowie das Freizeitzentrum Kemnade (Witten/Bochum) unter dem Dach der neuen Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr des Regionalverbands (RVR) zusammengefasst.
Herne sagte damals – wie auch Dortmund mit seinem Revierpark Wischlingen – Nein zum Beitritt des Gysenbergs in die Freizeitgesellschaft und betreibt den Gysenberg deshalb bislang gemeinsam mit dem RVR. Mit dem neuen Konzept will die Stadt an der Partnerschaft mit dem RVR festhalten und sie auf eine neue Basis stellen.
Führe die Bädergesellschaft alle drei Herner Bäder, wäre die Grundlage für ein neues Bäderkonzept gelegt, sagt Lothar Przybyl. So könnten Öffnungszeiten und Angebote damit aufeinander abgestimmt werden, außerdem Mitarbeiter, darunter Rettungsschwimmer oder Techniker, an allen Standorten eingesetzt werden. Das Kurs-Angebot könne beispielsweise ausgebaut und das Personal flexibler eingesetzt werden.
Denkbar, so der Chef der Herner Bädergesellschaft, sei auch die Einführung einer Herner Bäderkarte, mit der der Schwimmbad- oder Sauna-Besucher in alle drei Einrichtungen komme. Ein entsprechendes Bäderkonzept, kündigt er an, soll in einem zweiten Schritt erarbeitet und dann den Gremien vorgestellt werden.
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