Herne. . In Herne baut die Arbeiterwohlfahrt eine neue Einrichtung, in der eine Kita und Seniorenwohnungen Platz finden. 2020 soll sie fertig werden.

Seit Ende Februar sind die Arbeiten an der neuen Awo-Kita an der Mont-Cenis-Straße 144 in vollem Gange. Ein Großteil des Mauerwerks steht schon und lässt erahnen, welche Dimensionen der mehrgeschossige Bau später einmal annehmen soll.

Am Montagmorgen rückten sechs kleine Bauherren mit bunten Plastikschaufeln und Mini-Bagger an, um sich ein Bild vom Fortschritt des Projektes zu machen, aber auch, um den symbolischen Grundstein zu legen.

800 Quadratmeter für 70 Kinder

Der war in einer ebenso farbenfroh bemalten Holzkiste verborgen und wurde dort – unter der tatkräftigen Mithilfe der Verantwortlichen von Awo und Stadt – in eine Baugrube gelassen, wo die Zwei- bis Vierjährigen künftig ihren Spielplatz wiederfinden werden.

So soll die neue Awo-Kita an der Mont-Cenis-Straße 144 einmal aussehen.
So soll die neue Awo-Kita an der Mont-Cenis-Straße 144 einmal aussehen. © BS Architekten

Im Frühjahr 2020 soll hier nämlich die Kita „FaBiO“, die noch an der Düngelstraße beheimatet ist, einziehen. 800 Quadratmeter sind für die Kleinen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss vorgesehen.

Dazu kommt ein großer Außenbereich. Genug Platz, um die Kita um eine Gruppe zu erweitern. Die dann vierzügige Tagesstätte soll somit später 70 Kinder im Alter von fünf Monaten bis sechs Jahren aufnehmen können.

Altengerechte Wohnungen in den oberen Etagen

Der vier Millionen Euro teure Neubau ist allerdings nicht nur den Kindern vorbehalten, sondern ein Mehrgenerationenprojekt. Im zweiten und dritten Geschoss entstehen zusätzlich zwölf altengerechte und barrierefreie Wohnungen. Die sollen nach Angaben der Awo für ein bis zwei Personen ausgelegt sein und eine Wohnfläche von 60 bis 100 Quadratmetern (Balkon mitgerechnet) aufweisen.

„Wir wollen in Zukunft generationsübergreifend arbeiten“, betont Marc Schaaf, stellvertretender Geschäftsführer der Awo Ruhr-Mitte. Positive Erfahrungen aus Veranstaltungen mit Kindern und Senioren, wie beispielsweise Leseprojekten, wolle man nun konkret in der neuen Kita abbilden, die für weitere Vorhaben der Arbeiterwohlfahrt Schule machen könnte.

Herne will zusätzliche Kitaplätze schaffen

Awo-Unterbezirksvorsitzender Serdar Yüksel (SPD) sprach bei der Grundsteinlegung von einer „Investition in die Zukunft und in die Stadt Herne“. „In Herne haben wir ein gutes Investitionsklima, was seinesgleichen im Ruhrgebiet sucht“, so Yüksel. Er versprach weitere Millioneninvestitionen der Arbeiterwohlfahrt in die Stadt.

Die sind bitter nötig. Herne hat bei der Kita-Versorgung erheblichen Nachholbedarf. Bis 2021 will die Stadt 950 zusätzliche Kita-Plätze schaffen.

>>> Info: Standort Düngelstraße könnte erhalten bleiben

Die Awo plant, den Standort Düngelstraße übergangsweise zu erhalten. Die Verhandlungen mit den Eigentümern, der St. Elisabeth-Gruppe, laufen bereits.

Dort würde dann ein weiteres Kita-Angebot entstehen. Zuvor waren die bestehenden Mietverträge für die Räumlichkeiten ausgelaufen.