Herne. . Herne erhält ein neues Frauenhaus: Schutzsuchende leben künftig in Wohngemeinschaften. Das sind die Pläne des Investors HGW.

Über mehrere Jahre wurde geplant und umgeplant, nun steht das Projekt: Herne erhält ein neues Frauenhaus. Es löst das bisherige ab und soll im Herbst 2020 eröffnet werden. OB Frank Dudda spricht von einem „starken Stück Erneuerung der sozialen Infrastruktur“.

Beate Kaupen, Mitarbeiterin des Frauenhauses.
Beate Kaupen, Mitarbeiterin des Frauenhauses. © Walter Fischer

Zwei Dinge wurden bei der Präsentation der Pläne am Montagnachmittag im Herner Rathaus nicht genannt: die Adressen des alten und des neuen Frauenhauses. Der Frauenhaus-Verein, der Träger, möchte nicht, dass gewalttätige Männer vor der Tür stehen.

Nach Auskunft von Thomas Bruns, Chef des Bauherrn Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW), bietet das dreistöckige Gebäude auf über 500 Quadratmetern Platz für 19 Bewohner, also zehn Frauen und neun Kinder. Ein besonderer Wert werde auf Sicherheit, Rückzugsmöglichkeiten und Beratungsräume gelegt. So sei unter anderem ein Zugang mit Chipsystem sowie ein erhöhter Einbruchschutz geplant.

Frauenhaus-Mitarbeiterin Beate Kaupen sprach zum Baustart von einem „historischen Datum“. Das aktuelle Frauenhaus sei zu klein, nicht funktional und in die Jahre gekommen. Künftig, freut sie sich, lebten die Schutzsuchenden in vier getrennten Wohngemeinschaften mit jeweils eigenem Bad und Küche wohnen.

Verein braucht Spenden für Möbel

Außerdem seien Rückzugsmöglichkeiten für die Gäste geschaffen worden, und nicht zuletzt entstehen unter anderem ein Kinderbereich und ein großzügiger, geschützter Außenbereich. Künftig könnten zwei Gäste zusätzlich aufgenommen werden.

Der chronisch unterfinanzierte Verein sucht nun Spenden, um Möbel fürs neue Haus zu finanzieren. Kostenpunkt: bis zu 150.000 Euro.