herne. . Premiere in München, Bestsellerverfilmung fürs ZDF, Schiffskatastrophen im Ruhrgebiet: Von der Theaterfamilie Beckmann gibt’s viel zu berichten.

Was macht eigentlich die Wanne-Eickeler Schauspielfamilie Beckmann? Mischt weiter die Theaterwelt auf. Ein Wasserstandsbericht.

Despentes und Dionysos

Durchwachsene Kritiken, aber Lob für Maja Beckmann und andere Darsteller – so fiel das Echo auf die Premiere der Roman-Verfilmung von „Das Leben des Vernon Subutex“ (Virginie Despentes) an den Münchner Kammerspielen in der vergangenen Woche aus. Im Mai werden Beckmann & Co. in der Hauptstadt „geadelt“: Sie erhielten für die zehnstündige Aufführung „Dionysos Stadt“ eine Einladung zum Berliner Theatertreffen. Bereits im Februar war sie auf der großen Leinwand im Kinofilm „Wie gut ist deine Beziehung?“ zu sehen. Zur nächsten Spielzeit wird die 42-Jährige übrigens ans Schauspielhaus Zürich wechseln, so ist zu hören.

Auf Schiffen und unter Geiern

2018 führte Till Beckmann erstmals beim legendären „Geierabend“ in Dortmund Regie. Fortsetzung folgt.
2018 führte Till Beckmann erstmals beim legendären „Geierabend“ in Dortmund Regie. Fortsetzung folgt. © Mischa Lorenz

Die Leseshow „Shots & Chai“, Figurentheater in „Das Zeitrad“, das humorige Stück „Titanic – Wenn schon untergehen, dann mit Stil“, davor Regisseur beim „Geierabend“ - ist Till Beckmanns zweiter Vorname Tausendsassa? Die nächsten Termine und Projekte stehen schon bzw. sind in Planung. So geht die „Titanic“ dank des großen Erfolgs noch dreimal im Dortmunder Fletch Bizzel unter (5.4., 31.5., 1.6.). Das Format Leseshow wolle er ebenfalls fortsetzen, so der 34-Jährige zur WAZ. Und nicht zuletzt: Der nächste „Geierabend“ kommt bestimmt.

Des Iffland-Ringes würdig

Auch „König Lear“ wurde von der Kritik gelobt. Lina Beckmann spielt in der seit Oktober am Schauspielhaus Hamburg zu sehenden Aufführung an der Seite von Edgar Selge.
Auch „König Lear“ wurde von der Kritik gelobt. Lina Beckmann spielt in der seit Oktober am Schauspielhaus Hamburg zu sehenden Aufführung an der Seite von Edgar Selge. © Christian Charisius, dpa

Lina Beckmann wurde jetzt auch ohne brandneue Premiere eine große Ehre zuteil. Für das Fachmagazin „Theater heute“ wäre die 37-Jährige eine würdige Trägerin des legendären Iffland-Rings. Bekanntlich ist Jens Harzer (aktuell in Bochum in „Penthesilea“) nach dem Tod von Bruno Ganz zum Träger dieses bisher nur an Männer verliehenen Ehrenrings für Schauspieler bestimmt worden. Warum das renommierte Theatermagazin zu dieser Einschätzung kommt, wurde auch im Februar bei der jüngsten Premiere Beckmanns am Schauspielhaus Hamburg deutlich: Sie brillierte in einer Männerrolle in der grandiosen Thomas-Bernhard-Collage „Die Übriggebliebenen“. Aktuell dreht sie für den ZDF die Verfilmung des Bestsellers „Altes Land“ von Dörte Hansen. Und sonst? „Versucht sie nicht ständig ans Ruhrgebiet zu denken“, übermittelt ihr Bruder Till.

Frauenmörder, Mördersuche

Charly Hübner ist zwar kein Beckmann, doch als Lebenspartner von Lina längst vom Beckmannschen Familienprojekt „Die Spielkinder“ adoptiert worden. Der 46-Jährige ist zurzeit im Kino präsent – wenn auch „nur“ als Stimme von Obelix in dem neuen „Asterix“-Animationsfilm. Ansonsten ist Hübner natürlich nach wie vor als Kommissar im „Polizeiruf 110“ und im Hamburger Schauspielhaus u.a. als Frauenmörder Fritz Honka in der (um Längen besser als Fatih Akins Kinofilm gelungenen) Inszenierung von „Der goldene Handschuh“ zu sehen.