Herne. . Die Bürgerinitiative „Stadtwald Herne-Wanne“ hat sich gegründet. Das fordert die neue Initiative und darum kritisiert sie die Stadt und OB Dudda.

Die Bürgerinitiative „Stadtwald Herne-Wanne“ (BI) hat sich offiziell gegründet. Die Mitglieder fordern einen neuen Stadtwald auf dem ehemaligen Areal der Zeche General Blumenthal in Wanne-Süd. Die Stadt will auf der Fläche bekanntlich Firmen ansiedeln.

„Die Bürgerinitiative möchte ,Grün’ statt weiterer Stickoxide und Feinstaubbelastung, die zwangsläufig Folge eines weiteren Gewerbegebietes inmitten der Wohnbebauung wären“, erklärt Heinrich Kill für die BI. Die Initiative wolle Bürger aus Herne und Wanne regelmäßig informieren und motivieren, sich für einen Stadtwald einzusetzen.

30 Bürger wollen aktiv werden in der neuen Initiative

Mehr als 30 Bürger kamen zum zweiten Treffen der Bürgerinitiative „Stadtwald Herne-Wanne“ ins Restaurant Meistertrunk am Eickeler Markt.
Mehr als 30 Bürger kamen zum zweiten Treffen der Bürgerinitiative „Stadtwald Herne-Wanne“ ins Restaurant Meistertrunk am Eickeler Markt. © Klaudia Scholz

Auch Sportvereine, Naturfreunde, Schulen und Kitas sollen gezielt angesprochen und auf das Kleinod aufmerksam gemacht werden. Darüberhinaus seien weitere Veranstaltungen, eine Petition und die Einrichtung einer Internetseite (www.stadtwald-herne.de) geplant.

Die bisherige Resonanz sei sehr groß, berichtet Kill. In der ersten Versammlung hätten sich mehr als 80 Bürger der Forderung „Wir wollen Wald“ angeschlossen. Zum zweiten Treffer von Bürgern, die sich aktiv in die Arbeit einbringen wollten, seien mehr als 30 Menschen gekommen.

Kritik am Oberbürgermeister und an der Stadt

Schon im Jahr 2017 hätten Bürger bei der Stadtverwaltung die Begrünung des Geländes angeregt. Die Stadt habe damals versprochen, rechtzeitig über die Planung zu informieren. Das sei nicht geschehen, so Kill. Um so größer sei der Unmut darüber, dass Oberbürgermeister Frank Dudda das Blumenthal-Gelände jüngst bei der Immobilienmesse in Cannes vorgestellt habe.

Die BI fordert nun unter anderem eine Offenlegung der von der Stadt beauftragten Machbarkeitsstudie zu dem Gelände. „Die Bürger sind nicht informiert worden, was als ,machbar’ untersucht werden soll, zu welchem Zweck und zu welchen Kosten“, so die Kritik an der Stadtverwaltung.

Und die Initiative wirft die Frage auf, aus welchen Gründen die Stadt Gutachten auf Kosten aller Bürger in Auftrag geben, um die wirtschaftliche Verwertbarkeit von Privatgrundstücken auszuloten. Denn: „Genau dies ist hier geschehen.“