Herne. . Die Stadt hat über einen neuen Park an der Klosterstraße informiert, der nach mehr als 20 Jahren gebaut werden soll. Warum Bürger Zweifel haben.
In Kürze soll das Verfahren zum Bau eines Quartierparks an der Klosterstraße in Holsterhausen starten. 2022 will die Stadt das 660.000-Euro-Projekt mit der Übergabe der Parkanlage an die Bürger abschließen. Das hat Baudezernent Karlheinz Friedrichs am Samstag bei einer Informationsveranstaltung der CDU-Fraktion im Holsterhauser Hof angekündigt.
Doch auch mit seiner ausführlichen Vorstellung des Projekts konnte er die Zweifel im rappelvollen Saal der Gaststätte nicht komplett ausräumen. „Kommt der Park denn wirklich?“, fragten gleich mehrere Bürgerinnen angesichts der langen Vorgeschichte der zuletzt 2016 an der rot-grünen Landesregierung gescheiterten Maßnahme. Ja, er kommt, so die Botschaft. Der Bewilligungsbescheid der aktuellen Landesregierung liege vor, es könne nichts mehr schiefgehen.
Politik soll nach der Sommerpause entscheiden
So geht’s weiter: Nach der Beauftragung eines Landschaftsarchitekten sollen zunächst die Menschen in Holsterhausen das Wort haben: „Wir wollen die Bürger und insbesondere die Kinder eng einbinden“, so der Dezernent. Auf Basis der Vorschläge von Bürgern und unter Berücksichtigung der Vorgaben des Landes erstelle die Stadt anschließend eine Beschlussvorlage für die Politik, die nach der Sommerpause entscheiden soll.
Im Herbst 2019 stehen dann Rodungen, 2020 und 2021 die Hauptbaumaßnahmen mit der Errichtung von Wegen, Aufenthaltsbereichen und Spielpunkten an sowie die Bepflanzung. Die Eröffnung soll im Frühjahr 2022 gefeiert werden, so der aktuelle Zeitplan.
Moderatorin und CDU-Ratsfrau Barbara Merten nutzte die Gelegenheit, um den Anteil der CDU am Bau des Parks herauszustellen: „Seit mehr als 20 Jahren kämpfen wir für diesen Park. Wir haben das Thema nie ruhen lassen.“ Insbesondere die Holsterhauser CDU-Ratsfrau Gabriele Sopart habe sich immer wieder eingebracht. „Alte Menschen müssen endlich Aufenthaltsmöglichkeiten haben“, so Sopart über ihre Hauptmotivation.
Der Konflikt: Hunde versus Kinder
In der Versammlung tauchten auf Bürgerseite schon wieder neue Zweifel auf. Anlass: Die Stadt hat an der Klosterstraße gegenüber der Kita ein „Suchfeld“ definiert. Auf einem Teil dieser Fläche soll „moderate Wohnbebauung“ entstehen. Mit dem Erlös des Grundstücksverkaufs wolle die Stadt ihren Eigenanteil - das Land fördert das Projekt zu 90 Prozent - finanzieren, so Friedrichs. Die Sorge der Bürger: Wenn das (knappe) Budget nicht ausreicht, wird die Stadt zusätzliche Grundstücke für Wohnbebauung verkaufen und einen Teil des geplanten Parks zubetonieren. Das werde nicht geschehen, signalisierte Friedrichs.
Einen weiteren möglichen Konflikt sprach der Dezernent selbst an. „Einige wollen ihre Hunde frei laufen lassen, andere ihre Kinder.“ Im nun anlaufenden Verfahren müssten alle Interessen unter einen Hut gebracht werden. Am Ende entscheide dann die Politik.
>> INFO: Bekenntnis zum Horststadion
Das Horststadion stand nicht auf der Tagesordnung, war aber doch Thema. Martin Bendig von der Initiative zum Erhalt der Anlage erklärte, dass ihm der Erhalt des Holsterhauser Stadions wichtiger sei als ein neuer Park.
Auf die Frage, ob noch Geld für die Sanierung der (sehr grünen) Sportanlage übrig sei, erhielt er keine Antwort. Die Ratsfrauen Barbara Merten und Gabriele Sopart signalisierten aber, dass das Stadion erhalten bleibe.