Herne. . Das „Nils“ macht dicht: Ende März sollen in der Szenekneipe in Herne-Mitte die Lichter ausgehen. Das sind die Gründe für die Schließung.
Gerüchte gab es schon länger, jetzt hat Pächter Jens Willemsen es bestätigt: „Das Nils macht zu.“
Erst im vergangenen August hatte der Wirt der Szenekneipe am Herner Markt einen Neustart versucht, nachdem er im Mai Insolvenz anmelden musste. „Aber ich habe unterschätzt, wieviel ich hätte investieren müssen.“ Deshalb soll Ende März nun Schluss sein, nach 17 Jahren. Die Flottmannkneipe in den Flottmann-Hallen will Willemsen weiter führen.
Noch im September war der Pächter optimistisch
Noch im September hatte sich Jens Willemsen im Gespräch mit der WAZ optimistisch gezeigt, seine beiden Kneipen retten zu können. Sowohl die Hausbesitzer an der Behrensstraße als auch die Flottmann-Hallen waren ihm entgegen gekommen. Doch die Umsätze reichten nicht, hat er festgestellt. „Der Dezember war der schlechteste Monat, den ich jemals hatte.“ Neben dem „Extrablatt“ am Robert-Brauner-Platz habe ihm auch der „Cranger Weihnachtszauber“ Konkurrenz gemacht, sagt Willemsen. Um am Markt zu bestehen, müsse er für das „Nils“ Geld in die Hand nehmen, Geld, das er bei den momentanen Umsätzen nicht habe – für die Renovierung der Toiletten, eine neue Außenbestuhlung und einiges mehr.
Um wenigstens die Flottmannkneipe zu retten, hat sich der Gastronom nun entschlossen, reinen Tisch zu machen. Seine zwei Festangestellten in der Küche und 16 Aushilfskräfte wissen seit einer Woche Bescheid, dass er das „Nils“ schließen wird. Ihnen hat er bisher noch ihren Lohn zahlen können. Vor allem um ihnen eine Zukunft zu geben, sucht er einen Nachpächter, der das Personal übernimmt. Allerdings bisher vergebens. „Ich habe mit 17 Interessenten gesprochen“, sagt Jens Willemsen. Zwei seien noch im Rennen. Am letzten Wochenende soll eine Abschiedsparty steigen.
Schon 2015 stand das Nils vor dem Aus
Auch 2015 stand das Nils schon einmal vor dem Aus. Damals war der Pachtvertrag ausgelaufen, nach einer mehrmonatigen Verlängerung des Vertrags und kurzer Schließungszeit der Szenekneipe konnte sich Pächter Willemsen damals aber mit Brauerei und Vermieter auf eine Fortsetzung des Pachtvertrages einigen.