Herne. . Der Gastronom hatte im Mai Insolvenz angemeldet. Jetzt blickt Jens Willemsen nach vorn und hofft, in fünf Jahren schuldenfrei zu sein.
Allen Gerüchten zum Trotz: Jens Willemsen macht weiter. Nachdem der Betreiber des „Nils“ und der Flottmannkneipe im Mai Insolvenz anmelden musste und im Juni und Juli den Insolvenzverwalter im Haus hatte, führt er seit Anfang August wieder selbstständig die Geschäfte. „Ich gehe davor aus, dass die Leidenszeit vorbei ist“, sagt er.
Eine von ihm selbst verschuldete Forderung des Finanzamtes habe ihm das Genick gebrochen, gibt der Gastronom zu. Weil er keinen „Fiskal-Chip“ zum Schutz gegen Kassenmanipulationen vorweisen konnte, sei seine Buchhaltung für nichtig erklärt worden. Die vom Finanzamt geschätzte Steuersumme habe er dann nicht zahlen können. Willemsen (44) führt das „Nils“ seit 2002 und die Flottmannkneipe seit 2011.
Künftig weniger Miete für das „Nils“
Mit dem Insolvenzverfahren hofft er, in fünf Jahren schuldenfrei zu sein. Einige geänderte Rahmenbedingungen stimmen ihn optimistisch. So wurden in den Flottmann-Hallen, wo Jens Willemsen regelmäßig Konzerte veranstaltet, die Veranstaltungskonditionen überarbeitet. Und an der Behrensstraße habe der Hausbesitzer Verständnis gezeigt und die Miete reduziert. Im Gespräch sei auch ein bekannter Herner Gastronom als Partner für das „Nils“, mehr will Willemsen darüber aber noch nicht sagen.
Generell sei die Geschäftslage durch die neue Konkurrenz „Extrablatt“ am Robert-Brauner-Platz nicht einfacher geworden, räumt Willemsen ein. „Das hat man schon gemerkt.“ Und wenn es mit den Leerständen an der Behrensstraße so weiter gehe, „war das mal eine schöne kleine Meile“.
Obwohl es gerade „stressig“ sei für ihn, glaube er aber daran, dass es weitergehe mit den beiden Kneipen: „Ich bin auf dem richtigen Weg.“