Herne. . Schon seit ihrer Kindheit macht Carlotta Ribbe (21) Musik. Seit sie mit 14 das Vibraphon entdeckte, ist sie fasziniert von dem Instrument.

Carlotta Ribbe ist zwar erst 21 Jahre alt, aber schon eine Expertin auf dem Vibraphon. Bei dem dreitägigen Jazzfestival „Malletmania“ (7. bis 10. März), das dieses Instrument in den Mittelpunkt der Konzerte stellt, wird die Folkwang-Studentin aus Herne mit ihrer Band „Setunion“ am Sonntag auch auftreten, nach internationalen Größen wie Stefan Bauer und David Friedman.

„Ich habe schon immer Musik gemacht“

„Ich habe mich schon sehr früh für Musik interessiert“, sagt Carlotta Ribbe. „Mit der musikalischen Früherziehung hab’ ich angefangen und schon immer Musik gemacht. Ich habe Klavierunterricht genommen, und E-Bass habe ich bei meinem Vater gelernt,“ erzählt die Tochter des Herner Musikschulleiters Christian Ribbe.

Carlotta Ribbe bei einem Auftritt im Alten Wartesaal (mit Oliver Reith)
Carlotta Ribbe bei einem Auftritt im Alten Wartesaal (mit Oliver Reith) © Christian Ribbe

Ihre Liebe zum Vibraphon hat sie allerdings erst relativ spät entdeckt. „Da war ich schon so 14 oder 15,“ erinnert sich Carlotta Ribbe. „David Friedman und der Saxofonist Peter Weniger sind schon früher mal in Herne aufgetreten, und als ich sie gehört habe, habe ich gedacht: Wow, was für ein cooles Instrument!“

Zwei Wochen lang mit dem Vibraphon experimentiert

Dann stand ein Vibraphon im Büro ihres Vaters und sie durfte das zwei Wochen lang ausprobieren. „Er hat dann einen Blues angemacht, so dass ich dazu mit dem Vibraphon jammen konnte. Und damit war ich dann infiziert,“ sagt sie mit einem Lachen.

Heute studiert Carlotta in Essen Musikpädagogik mit dem Hauptfach Vibraphon. „Dass mein Vater Musiklehrer ist, hatte sicher große Vorteile“, sagt sie. „Da stehen halt viele Instrumente herum, und man kann nach Herzenslust ausprobieren. Mein Vater hat aber immer geguckt, worauf ich Lust habe. Das musste von mir kommen.“

Den Jazz per Zufall für sich entdeckt

Erste Erfahrungen mit dem Vibraphonspiel hat sie in einer Schülerjazzband gemacht. „Da war ich in der 9. Klasse.“ Jazz spielt sie überhaupt am liebsten. „Was ich vom Jazz zunächst mitbekommen hab’, war eher Zufall. Die Aufnahmen von Count Basie etwa, die ich auf dem iPod meines Bruders gehört habe. Als ich Papa danach gefragt habe, meinte der nur: Geh’ mal an die CD-Schubladen. So hab’ ich den Jazz für mich entdeckt.“

„Spannende Sachen, die man vorher nicht geplant hat“

Am Jazz fasziniert die junge Musikerin vor allem die Freiheit. „Dass man so viel auf den anderen hören muss, reagieren kann, dass sich daraus dann spannende Sachen entwickeln, die man vorher gar nicht geplant hat, das ist so cool“, schwärmt sie hingerissen.

Erste Auftritte hat die Nachwuchskünstlerin auch schon absolviert. „Da müssen die ersten Töne stimmen. Wenn die gut laufen, kann man beim Spielen in einen zwar aufgeregten, aber doch entspannten Modus kommen.“

>>> IM BLICKPUNKT: DAS VIBRAPHON

Das Vibraphon ist eine Weiterentwicklung der Marimba. Die Platten des Schlaginstruments bestehen jedoch statt aus Holz aus Metallplatten, so dass ein kühler, metallener Klang entsteht.

Außerdem erzeugt eine elektrische Einrichtung einen vibratorähnlichen Effekt. Es wird mit Gummischlägeln angeschlagen.

Das Vibraphon ist eines der klassischen Instrumente im Jazz, die erste Aufnahme mit einem Vibraphon entstand 1930 mit Lionel Hampton.