Herne. . In Röhlinghausen waren am Wochenende wieder Freiwillige mit Spaten und Eimern unterwegs. Sie wollen Kröten sicher zu ihren Laichplätzen geleiten.
Mit Spaten, Eimern und Fangnetzen haben sich etwa ein Dutzend fleißige Helfer ausgerüstet, um auch in diesem Jahr wieder einen Krötenfangzaun an der Hofstraße in Röhlinghausen zu errichten. „Mit Hilfe des Zauns sollen die Kröten sicher zu ihrem Laichplatz gebracht werden“, erklärt Hiltraud Buddemeier vom BUND.
Während im letzten Jahr noch etwa 600 Meter Zaun gespannt worden sind, hat die Initiative nun weitere Mittel der Stadt Herne erhalten, um den Zaun noch verlängern zu können. Nun sind es 700 Meter in Höhe des Tierheims, wo zuerst eine Schneise gezogen wird. Danach wird der Zaun gespannt, die untere Seite wird richtig eingegraben, damit die Kröten in Eimer geleitet werden. Auch die Eimer werden eingegraben. Das ist nicht einfach. „Steine und Schlacke sind im Boden“, sagt Sabine Brauckmann, die die Aktion vor sieben Jahren ins Leben gerufen hat.„Typisch Ruhrgebiet“, schmunzelt sie. Allerdings haben die Eimer eine Besonderheit: Löcher im Boden, damit die Kröten, wenn sie reinfallen, nicht ertrinken. „Außerdem legen wir Stöcke rein, damit Mäuse rausklettern können. Den Boden bedecken wir mit Laub, was Schutz vor Krähen bietet“, erklärt Brauckmann.
Kröten wandern ab sechs Grad Celsius
Entlang des Zauns werden etwa alle zwei bis zweieinhalb Meter Eimer in den Boden eingelassen, in denen die Kröten dann über die Straße gebracht werden. Denn der Weg über die Straße birgt viele Gefahren für die Erdkröten. Zum einen können sie vom Auto überfahren werden. Zum anderen reicht schon eine Druckwelle, die die lebensnotwendige Schwimmblase der Amphibien zum platzen bringen kann und somit den Tod bedeutet. Hier konnten die Tierschützer nun erreichen, dass Verkehrsschilder errichtet werden, die auf die Krötenwanderung hinweisen. Ebenfalls ist nun das geforderte Tempolimit von 30 km/h in der Zeit von Februar bis April eingerichtet worden. „Manche Kröten wandern auch über die Erzbahntrasse und dann auf die Straße“, sagt Brauckmann. Nach dem Ablaichen blieben die Erdkröten noch eine Weile im Wasser. „Sonst sind sie an Land“, erklärt Buddemeier.
Außerdem hat die Emschergenossenschaft einen Fangzaun an der Baustelle zur Renaturierung des Hüller-Bach errichtet. „Aktuell ist es nicht warm genug für die Kröten. Wenn es zwischen sechs und zehn Grad in der Nacht ist, fangen die Kröten an zu wandern“, erklärt Hiltrud Buddemeier. Dann gehen mindestens zwei Freiwillige mit Warnweste und Taschenlampe ausgestattet morgens ab 7 Uhr sowie abends ab etwa 19 Uhr auf Krötenpatrouille. „Es ist nicht einfach, genügend Freiwillige dafür zu finden“, sagt Sabine Brauckmann. „Man muss ja schließlich auch arbeiten.“
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Bereits am nächsten Wochenende, 2. und 3. März, ab 10 Uhr wollen die Tierschützer die andere Seite der Hofstraße mit einem Zaun ausstatten.
Freiwillige Helfer sind noch jederzeit willkommen. Sie können sich bei Matthias und Sabine Brauckmann melden unter
0170 6200748.