Herne. . Das neue Familienstück hat am Sonntag Premiere in den Flottmann-Hallen. In der Hauptrolle: ein grünes Krokodil als Austauschschüler.

Damit hatten Petes Eltern nicht gerechnet. Der Austauschschüler, der für ihren Sohn mit einem Rollkoffer am Flughafen eintrifft ist - ein Krokodil. Grüner Kopf, Irokesenschnitt und ein eindrucksvolles Gebiss. So tritt Dave in ihr Leben, und das stellt sie vor gewisse Herausforderungen. Wie sie und ihre Umwelt mit dem „Fremden“ umgehen, erzählt das Familienstück des Theaters Kohlenpott. „Besuch aus Tralien“ hat am Sonntag in den Flottmann-Hallen Premiere.

Scheitern ist erlaubt

Wie fühlt es sich an, fremd zu sein? Und wie nähere ich mich dem Fremden? Danach fragt das gleichnamige Kinderbuch von Martin Baltscheit, das Frank Hörner - mit dem Autor seit Schulzeiten bekannt - jetzt in Herne auf die Bühne bringt, nachdem das Stück in München uraufgeführt worden ist. Was der Regisseur interessant findet: Dave, das Krokodil aus Australien, erscheine weniger als „Problem“, sondern als Herausforderung für die von Haus aus toleranten Eltern. Anstatt zu sagen „Das passt nicht zusammen“ schauten die Beteiligten erst mal, was passiert. „Da darf man auch scheitern“, sagt Frank Hörner.

Als räumlichen Rahmen hat Bühnenbildnerin Stefanie Stuhldreier, die auch den phantastischen Krokodilskopf gebaut hat, ein Museum entworfen. In diesem Raum spielt sich die Suche nach der deutschen Kultur ab. Diese verändert sich, zumindest im Stück, durch Daves bloße Anwesenheit, während Pete in Australien mit mindestens genauso überraschenden Verhältnissen klar kommen muss.

Eltern und Sohn Dave in „Besuch aus Tralien“.
Eltern und Sohn Dave in „Besuch aus Tralien“. © Rainer Raffalski

Pete und Dave werden von Jerome Vazhayil gespielt, mal ohne, mal mit Krokodilsmaske. Vazhyil ist mit dem Theater Kohlenpott in den nächsten Monaten mit „Ich bin Jerry“ wieder auf verschiedenen Festivals präsent. Als Musiker kennt man ihn von Sola Plexus und Susanne Blech. Neven Nöthig, der Vater, hat beim Theater Kohlenpott etwa 80 Mal in „Tschick“ mitgespielt. Momentan steht er im Castrop-Rauxeler WLT auf der Bühne. Johanna Wieking (Mutter) hat am Prinz Regent Theater, am Theater Rottstraße und am Bochumer Schauspielhaus gespielt. Auch Lukas Vogelsang kommt aus der freien Szene in Bochum. Er geht demnächst nach Salzburg an die Schauspielschule, das „Mozarteum“, spielt aber weiter in dem aktuellen Kohlenpott-Stück.

Für die Premiere am Sonntag, 24. Februar, 16 Uhr gibt es noch Karten. Weitere Vorstellungen sind am 25. und 26. Februar um 10 Uhr, am 24. März um 16 Uhr, 25. und 26. März um 10 Uhr und am 8. und 9. April um 10 Uhr. Das Stück eigne sich für Zuschauer ab acht Jahren, sei aber auch ein großer Spaß für Erwachsene, versichert das Theater Kohlenpott.

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Musikalisch hat wieder Sebastian Maier an der Inszenierung mitgewirkt. Einige Songs wurden von Jerome Vazhayil auf Herne textlich zugeschnitten, so etwa „Monotonie in Herne-Baukau, Melancholie bei 13 Grad“, im Original von Ideal.

Tickets kosten 10, ermäßigt 6 Euro, für Schulgruppen ab zehn Personen 5 Euro pro Kopf. Reservierung: info@theaterkohlenpott.de.