herne. . Eine Abtrennung als Minimal-Variante soll in der Herner Verbraucherzentrale die Raumsituation verbessern. Alle Probleme wären damit nicht gelöst.
Unter Raum- und Personalnot klagt die Herner Verbraucherzentrale seit Jahren. Nun zeichnet sich zumindest für die räumliche Ausstattung eine „Minimal-Lösung“ (Stadt) ab.
In der Anlaufstelle an der Freiligrathstraße 12 in Herne-Mitte soll im praktisch einzigen Raum - vertrauliche Kundenberatungen sind hier zurzeit kaum möglich - eine Abtrennung eingezogen werden. Das hat die Stadt jüngst im Immobilienausschuss auf Anfrage der SPD berichtet. Die von den Verbraucherschützern geforderte Verbesserung könne dadurch bereits erreicht werden, so Stadtsprecher Christoph Hüsken zur WAZ. Das habe die Verbraucherzentrale gegenüber der Stadt signalisiert.
Baukosten von rund 46.000 Euro
Die Kosten für den erforderlichen Umbau beziffert die Verwaltung mit rund 46.000 Euro. Damit allein wäre es jedoch nicht getan: Voraussetzung für die Abtrennung sei eine für das Jahr bereits geplante Deckensanierung in der im 1. Obergeschoss beheimateten Verbraucherzentrale (und anderen Räumen des Verwaltungsgebäudes). Für das laufende Jahr seien dafür bereits 150.000 Euro in den Etat eingestellt worden. Beide Maßnahmen seien deshalb abhängig von der Genehmigung des Haushalts, so der Stadtsprecher.
Die SPD-Ratsfrau Manuela Lukas ist zufrieden mit der erarbeiteten Lösung für die Verbraucherzentrale, klagt aber über die Abhängigkeit dieser und anderer Vorhaben von der Genehmigung des Haushalts sowie von Fördermitteln aus Land und Bund: „Ich habe den Kanal randvoll. Wir müssen uns ständig zur Decke strecken“, schimpft die Sozialdemokratin. Lukas beklagt zudem, dass die Umsetzung angekündigter Förderprogramme des Bundes auf sich warten lasse. Beschlossene Sanierungsmaßnahmen u.a. im Sportpark Eickel und in den Flottmann-Hallen hätten deshalb noch nicht realisiert werden können.
Ruf nach mehr Personal
Zurück zur Verbraucherzentrale: Eine andere Variante - drei zusätzliche Büroräume im 5. Obergeschoss des Gebäudes Freiligrathstraße - ist aus Sicht der Stadt kein Lösungsansatz. „Zusätzliche Räume wären nur in Verbindung mit einer Erweiterung des Personals sinnvoll“, so die Stadt. Der Ruf nach einer personellen Aufstockung der Beratungsstelle ist aber mindestens ebenso alt wie der nach einer Verbesserung der räumlichen Situation und hat für die Verbraucherzentrale sogar Priorität, wie die Leitung noch im Oktober gegenüber der WAZ erklärte.
Der Hauptausschuss hatte damals einen Antrag der Grünen auf Finanzierung einer weiteren Stelle abgelehnt. Grünen-Fraktions-Chef Thomas Reinke hatte SPD und CDU vorgeworfen, seit Jahren eine Verbesserung der Ausstattung der Verbraucherzentrale zu fordern, aber zu wenig zu tun, um dieses Ziel auch zu erreichen.