Herne. . Die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd will 92 Wohnungen in Herne-Mitte erneuern und dafür Mittel aus einem Fördertopf des Landes NRW beantragen.
Der „Schwarze Block“ – so nennt Architekt Herfried Langer den neunstöckigen Gebäudekomplex – bekommt ein freundlicheres Äußeres und ein angenehmeres Inneres: Das Objekt an der Ecke Sodinger-/Bochumer Straße mit Blick auf den Europaplatz gegenüber wird für zehn Millionen Euro erneuert. Die gute Nachricht für die Mieter wird nur minimal getrübt: Die Mieten sollen durch die Baumaßnahme um rund einen Euro pro Quadratmeter steigen. Moderat, wie Klaus Karger, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd (WHS), meint.
92 Wohnungen mit insgesamt fast 6700 Quadratmetern Wohnfläche sollen nicht nur energetisch saniert, sondern auch verschönert werden. Der Architekt will neue Fenster einbauen lassen, die Fassaden dämmen, eine Dachterrasse einrichten lassen, die Hauseingänge vergrößern, die Treppenhäuser freundlicher und barrierefrei gestalten, die Balkone erneuern und Angsträume beseitigen. Unten drunter bekommt der Gebäudekomplex eine Tiefgarage, draußen sollen mehr Parkplätze angelegt werden.
5,5 Milliarden-Euro-Programm
Die Landesregierung habe 5,5 Milliarden Euro locker gemacht, das Bauministerium wolle bezahlbaren Wohnungsbau fördern, erläutert Alexander Rychter, Direktor des Verbandes Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft NRW. 19 Projekte seien im Blickfeld, die Genehmigungen für jedes einzelne Vorhaben müssen aber noch eingeholt werden.
Rychter und Karger freuten sich gleichermaßen, dass mit der Herner WHS auch eine Genossenschaft bedacht wird. Durch die Förderung mit rund 100.000 Euro pro Wohneinheit bleibe das Wohnen dort bezahlbar, die Mieten für die 2,5-, 3,5- und 4,5-Zimmer-Wohnungen sollen nicht mehr als 5,50 Euro pro Quadratmeter betragen.
„Entscheidend ist, dass die Dynamik-Spirale in Herne ein weiteres Signal erhält“, lobt Oberbürgermeister Frank Dudda das Projekt. Die Gesamtstrategie bekomme am Europaplatz ein neues Gewicht. Für Besucher, die am Europaplatz aus der U-Bahn-Station kommen, erhalte die Stadt einen neuen Eingang. „Man muss etwas verändern, um weitere Aktivitäten anzuziehen.“
Beginn im Sommer 2020
Der schwarze Block wurde 1975/76 errichtet und könnte nach Abschluss der Baumaßnahmen, die im Sommer 2020 beginnen sollen, auch roter Block heißen, wegen der neuen Klinker-Fassade. Architekt Herfried Langer sagt: „Das ist nicht nur ein Facelift.“
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Neben der Anhebung des Hofgeländes zur Schaffung eines barrierefreien Zugangs aller Häuser will die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd (WHS) die gesamte Außenanlage der neugestalten.
Zu dieser Umbaumaßnahme zählen laut WHS auch die Schaffung von Flächen zur Kommunikation und Interaktion für die dortigen Bewohner, wie zum Beispiel durch eine Gemeinschaftsdachterrasse mit Blick auf den Europaplatz.