Herne. . Der „Treffpunkt Stadtarchiv“ hat die Ausstellung „Epilog“ zu besonderen Aspekten des Themas Bergbaus entwickelt. Sie wird am 24. Januar eröffnet.
Ein Jahr lang wurde der Abschied von der Kohle beschworen. Ein Thema, zu dem auch ein Kreis lokalgeschichtlich Interessierter rund um den Stadtarchivar Jürgen Hagen etwas beitragen wollte - aber erst als „Nachwort“. So wurde die Idee geboren zur Ausstellung „Epilog - Zum Ende des deutschen Steinkohlebergbaus 2018“. Mehrere Monate forschte der „Treffpunkt Stadtarchiv“, jetzt zeigen die Beteiligten ihre Ergebnisse und dazu einen Film.
Sicherheitsschuhe und Brot aus Wanne-Eickel
Man habe sich um einen besonderen Blickwinkel bemüht, erklärte Stadtarchivar Jürgen Hagen. So hat sich etwa Walter Müller mit Bergbauschuhen auseinandergesetzt, die in der Wanne-Eickeler Schuhfabrik Seidig als Sicherheitsschuhe gefertigt wurden. Heute ist der Betrieb an der Schirrmannstraße führend bei der Herstellung von Schäften, orthopädischen Schuhen und Maßschuhen.
Ingeborg Müller-Schuitz hat sich mit dem Brot beschäftigt, das die Bergleute ernährte. „Wanne-Eickel war mal Stadt des Brotes“, sagt sie. Brotfabriken wie Speith in Herne und Timmerbrink in Wanne-Eickel nennt sie als Beispiele eines florierenden Handwerks mit einst 130 Betrieben, von dem heute vier Bäckereien im Stadtgebiet übrig geblieben seien. Müller-Schuitz hat vier Bildtafeln erstellt und füllt dazu zwei Vitrinen mit Nostalgischem von der Lämmchen-Form bis zur Schürze.
Veränderungen auch über der Erde
Gerd Körner fragt danach, wie sich Herne oberirdisch durch den Bergbau verändert hat, so etwa mit Bahnlinien und Kanälen. Dazu hat er vier Karten anlegen lassen, von 1865, 1892, 1925 und 1947, Foto- und Textleisten ergänzen jede. Und: Auf einem aktuellen Luftbild zeigen gelbe Markierungsnadeln die Standorte von ehemals 48 Schächten an.
Gerd Biedermann hat sich auf die Suche nach Protegohauben gemacht und geschaut, was aus den Bergbaustandorten geworden ist. Seine Ergebnisse finden sich ebenso auf Tafeln wieder wie die der Gruppe zur Kohleverarbeitung und Gasverwertung, der Günter Habijan und Hans-Ulrich Bauer angehören. Bergbauaccessoires aus seinem großen Fundus steuert Hartmut Stockhorst bei, so etwa eine Lampe, eine Kaffeeflasche und ein Arschleder.
Eröffnung am 24. Januar mit Film
Die Ausstellung im VHS-Foyer und Foyer des Stadtarchivs wird am Donnerstag, 24. Januar, um 18 Uhr im VHS-Saal im Kulturzentrum eröffnet. Dann hat auch ein Film Premiere, den Roland Schönig, Wolfgang Berke u.a. als Filmgruppe des Treffpunkts Stadtarchiv gedreht haben. Er verbindet historisches Filmmaterial mit aktuellen Reportagen über das Leben heute an den ehemaligen Standorten. Die Ausstellung ist bis zum 28. Februar zu sehen.