Herne. . Bürger sollen künftig Problemstellen in Herne online markieren können. Die Politik begrüßt die Pläne, hat aber Verbesserungsvorschläge.
Wo soll die Stadt Herne schnell handeln? In Kürze will die Verwaltung einen Service einrichten, damit Bürger dem Rathaus schnell und unkompliziert melden können, wenn es ein Problem in der Stadt gibt. „Mängelmelder“ soll das Angebot heißen, erreichbar übers Internet und per App.
Im Mittelpunkt der Anwendung steht eine Herne-Karte, erklärte die städtische Mitarbeiterin Tanja Hildebrand der Politik. Bürger könnten per Mausklick etwa auf eine Straße melden, welchen Mangel es dort gibt – wilden Müll etwa, Hundekot oder fehlender Grünschnitt. Nutzer könnten zudem in ein Feld eine kurze Erklärung zu dem Mangel eintippen und auf Wunsch auch ein Foto hochladen. Dann werde die Stadt aktiv.
Farben zeigen Bearbeitungsstand
Die Bürger sollen zudem jederzeit erkennen können, wie weit ihr Anliegen, aber auch das von anderen Bürgern, bearbeitet ist. So sei nicht nur die eigene Mangelmeldung mit einem Reiter auf der Herne-Karte sichtbar, sondern zunächst auch jede andere. Alle trügen zudem eine Bearbeitungsnummer, und anhand der Farben Blau, Gelb und Grün könne jeder Internet- und App-Nutzer sehen, wie der Stand der Dinge in der Angelegenheit ist. Am Ende bedeute grün: Der Mangel ist erledigt.
Im Ausschuss für Bürgereingaben berichtete Hildebrand vor der Winterpause, dass die Stadt zurzeit unter anderem noch an der Kategorienliste arbeite, die den Bürgern vorgegeben werden soll, also etwa die Mängel „Baustellen“, „Straßenbeleuchtung“, „Straßenverkehr und Parken“.
Kritik: Es gibt keine Kategorie für Ratten
Die Politik lobte den geplanten Mängelmelder, hatte aber Nachfragen beziehungsweise Verbesserungsvorschläge. Gerhard Wippich (SPD) etwa wollte wissen, warum es für „Ratten“ keine eigene Kategorie gebe. Die Stadt habe ja gerade erst berichtet, dass die Nager ein Thema seien, das den Bürgern, die sich telefonisch mit Problemen im Rathaus meldeten, besonders unter den Nägeln brenne. Sven Rickert (CDU) meinte, dass zu viele Mängel, sprich: Reiter auf einer Karte am Ende verwirrend für den Nutzer sein könnten. Auch regte der Ratsherr an, eine eigene Kategorie „Idee und Anregungen“ anzulegen.
Stadtverwaltung plant auch „Konzern-App“
Nicht zuletzt kam die Frage auf, ob beim Thema „Wilder Müll“ nicht eher Entsorgung Herne der richtige Ansprechpartner sei. Dezernent Frank Burbulla sagte zu, das Hinweise, die über den Mängelmelder bekannt würden, an die städtische Tochter gemeldet würden, wenn es ihre Aufgabe sei, diese zu bearbeiten.
Wann der Mängelmelder online gestellt wird, ist noch nicht klar. Hildebrand sagte im Ausschuss nur, dass er 2019 kommen soll. Integriert werde er zudem in eine „Konzern-App“, die die Stadtverwaltung plant.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Andere Städte
Wie so ein Mängelmelder funktioniert, können sich Interessierte unter anderem auf den Seiten von Essen und Castrop-Rauxel anschauen.
Während Bürger in Castrop-Rauxel Mängel aller Art melden können, verzeichnet die Essener Seite nur illegale Müllablagerungen.