Herne. . Oliver Traber ist der Weihnachtsmann beim Cranger Weihnachtszauber. Täglich dreht er im Himmel seine Runden. Warum er dabei eine Gänsehaut hat.

„Kennt ihr eigentlich den berühmtesten Mann auf der Welt?“, fragt plötzlich eine Stimme beim Cranger Weihnachtszauber. „Here comes Santa Claus“, ertönt es als Antwort. Und dann geht ein Raunen über den Kirmesplatz.

Denn am Himmel, direkt neben dem großen Weihnachtsbaum, erscheint er wie aus dem Nichts: der fliegender Schlitten, gezogen von Rentieren, mit dem Weihnachtsmann an Bord. Und über Crange leuchtet und glitzert es.

Kommt aus einer Künstlerfamilie: Oliver Traber.
Kommt aus einer Künstlerfamilie: Oliver Traber. © Klaus Pollkläsener

„Die Reaktion der Leute ist einfach großartig, ich kriege jedes Mal wieder Gänsehaut“, sagt Oliver Traber. Er ist auf dem Cranger Weihnachtszauber der fliegende Weihnachtsmann. Hoch oben in der Luft unterwegs zu sein, hat in seiner Familie Tradition. „Schon mein Vater war Hochseilkünstler, und meine Familie ist eine von nur noch zwei Familien in Deutschland, die immer noch Akrobatik auf dem Hochseil betreiben“, erzählt der 36-Jährige. Er selbst sei aber nur noch selten auf dem Seil unterwegs.

Er sei als Schausteller eher auf dem Boden unterwegs, zum Beispiel auch bei Horrorshows zu Halloween. Für seine Rolle als Weihnachtsmann ist er zwar nicht auf, aber dafür an einem Seil hängend unterwegs: Vor jeder Show klettert er auf dem Kirmesplatz den Mast zum Schlitten in über 26 Meter Höhe hinauf. „Und das trotz meiner Bandscheibenvorfälle“, sagt Traber. „Aber sobald die Show anfängt, vergesse ich alle Anstrengung.“

Zuletzt über den Champs-Elysées unterwegs

Als fliegender Weihnachtsmann war Traber vor seinem Einsatz in Crange bereits über zehn Jahre am Himmel von Paris unterwegs – auf dem Weihnachtsmarkt an den Champs-Elysées. Im vergangenen Jahr habe sich dann zufällig der Kontakt zu dem Veranstalter des Cranger Weihnachtszaubers ergeben. „Ich hatte damals das Gefühl, und habe es auch immer noch, dass hier wirklich etwas Großes Entstehen kann. Deshalb habe ich zugesagt.“

Der Blick aus der Kutsche sorgt selbst beim Weihnachtsmann immer wieder für Gänsehaut.
Der Blick aus der Kutsche sorgt selbst beim Weihnachtsmann immer wieder für Gänsehaut.

Aber auch Paris muss auf seinen fliegenden Weihnachtsmann nicht verzichten: „Mein Bruder übernimmt da ab sofort für mich, und wir schicken uns regelmäßig Fotos kurz vor unseren Auftritten. So von Weihnachtsmann zu Weihnachtsmann“, sagt Traber lachend.

Beide schwebten dann an einem Seil in einem elektrisch angetriebenen Schlitten über ihre Zuschauer. „Das Seil sieht man aber im Dunkeln wirklich nicht so schnell, das Staunen ist schon immer groß“, so der 36-Jährige. Spätestens dann, wenn er in der Luft noch einmal die Richtung wechselt: „Ich kann den Schlitten da oben am Seil selbst steuern, sitze da ein bisschen wie in einem Cockpit.“

Es gibt keine schönere Rolle

Für Traber gibt es keine schönere Rolle als den Weihnachtsmann: „Es ist einfach meine Leidenschaft. Ich lebe das jeden Abend aufs Neue.“ Für ihn sei vor allem das Besondere, dass die Menschen immer wieder von der Show verzaubert werden. Je näher Weihnachten rückt, desto besser funktioniere das, sagt Traber: „Ich merke, dass sich die Menschen in dieser Zeit verändern. Sie werden entspannter und mitfühlender. Von mir aus könnte das ganze Jahr Dezember sein.“

Und hat denn auch der Weihnachtsmann einen Wunsch zu Weihnachten? „Als sein Vertreter würde ich sagen: Liebe, Frieden und Harmonie. Das ist wohl das schönste, was man sich wünschen kann.“

>>> INFO: Die Touren

Die Show „Der fliegende Weihnachtsmann“ gibt es auf dem Cranger Weihnachtszauber noch bis zum 31. Dezember jeden Tag außer mittwochs um 18.30 Uhr und 20 Uhr. Am Mittwoch fliegt der Weihnachtsmann nur um 20 Uhr.

  • Während seiner Show erzählt der Weihnachtsmann vor den Feiertagen eine Weihnachtsgeschichte über sich und seine Rentiere. Nach den Feiertagen gibt es dann eine neue Geschichte, in der es um die Zeit nach Weihnachten geht.