herne. . Die Awo will an der Karlstraße ein neues Seniorenzenturm bauen. Erneut auf den Prüfstand gestellt werden die Pläne fürs Else-Drenseck-Zentrum.

Die Arbeiterwohlfahrt wird an der Karlstraße in Wanne ein neues Seniorenzentrum mit 80 zusätzlichen Plätzen bauen. Das bestätigte der Awo-Bezirksverband Westliches Westfalen am Montag auf Anfrage der WAZ. Einen kleinen Rückzieher machte der Wohlfahrtsverband dagegen in Bezug auf die Zukunft des Else-Drenseck-Seniorenzentrums in Börnig.

Diese in die Jahre gekommene Einrichtung werde derzeit „überplant“, so Awo-Sprecherin Katrin Mormann. „Ob sie abgerissen und neu gebaut oder umgebaut wird, steht noch nicht fest.“ Das überrascht, denn: Die Awo hatte öffentlich bereits konkrete Pläne für die Zukunft des Börniger Standorts Am Katzenbuckel vorgelegt.

Proteste stoßen auch in der Awo auf Verständnis

Demnach sollten die Baukörper des Seniorenzentrums sukzessive abgerissen und neu errichtet werden. 80 statt der bisherigen 126 Pflegeplätze und 50 bis 56 Wohnungen, hauptsächlich für Ein-Personen-Haushalte, waren ursprünglich vorgesehen. Und: Auf dem bisherigen Parkplatz und dem angrenzenden Gelände sollte eine Vier-Gruppen-Kindertagesstätte entstehen – mit der Awo Westliches Westfalen als Bauherr und der für Bochum und Herne zuständigen Awo Ruhr-Mitte als Träger.

Anwohner protestierten im September gegen die Pläne für den Bau einer Kita auf dem Areal des Else-Drenseck-Zentrums und gründeten eine Bürgerinitiative.
Anwohner protestierten im September gegen die Pläne für den Bau einer Kita auf dem Areal des Else-Drenseck-Zentrums und gründeten eine Bürgerinitiative.

Wie berichtet, hatte die geplante Erschließung der neuen Kita über die schmale Sackgasse Am Katzenbuckel Proteste bei Anwohnern ausgelöst und zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt. Noch in der vergangenen Woche regte Ernst Steinbach, Geschäftsführer der Awo Ruhr-Mitte, im Gespräch mit der WAZ an, nach neuen Lösungen für die Verkehrsführung zu suchen.

Er könne die Bedenken der Anwohner, die er als vernünftige Leute kennengelernt habe, nachvollziehen, so Steinbach. Statt über den Katzenbuckel sollte die Zu- und Abfahrt zur Kita von der Castroper Straße aus ermöglicht werden. „Das funktioniert“, war sich Steinbach sicher.

Dass die Awo Westliches Westfalen dem Rechnung tragen und die Planung für die Kita ändern oder gar einen neuen Standort suchen wird, ist offenbar nicht ausgeschlossen. Awo-Sprecherin Katrin Mormann erklärte dazu am Montag nur: „Wir befinden uns noch in der Planungsphase und prüfen die unterschiedlichen Szenarien für den Standort.“ Diese hingen auch von den rechtlichen Rahmenbedingungen ab. „Fest steht, dass die Awo am Standort festhält.“

Skiba stellte Pläne bereits vor

Außer Frage stehe auch, dass das neue Awo-Seniorenzentrum an der Wanner Karlstraße eine dauerhafte und zusätzliche Einrichtung sein werde, so Mormann weiter. Falls es in Börnig zu einem Teilabriss kommen werde, „werden wir die Möglichkeit nutzen, unsere Bewohnerinnen und Bewohner vorübergehend in der neuen Einrichtung unterzubringen.“ Sobald konkrete Pläne fürs Else-Drenseck-Seniorenzentrum vorlägen, werde die Awo diese der Öffentlichkeit vorstellen.

Der Rat der Stadt hat in der vergangenen Woche die Voraussetzungen für den Bau eines neuen Seniorenzentrums in Wanne geschaffen. Nach WAZ-Informationen folgte die Politik in nicht öffentlicher Sitzung dem Vorschlag der Stadt, das bis Oktober 2018 von der Jugendverkehrsschule und zuvor auch als Dependance der Grundschule Josefstraße genutzte städtische Areal an der Karlstraße an den Herner Bauunternehmer Helmut Skiba zu verkaufen.

Dieser wolle dort für die Arbeiterwohlfahrt das Seniorenzentrum bauen, so die Stadt in ihrer Vorlage. In Gesprächen mit der Stadtverwaltung und dem Gestaltungsbeirat habe Skiba bereits seine Vorstellungen für die Bebauung präsentiert. Diese muss - laut Ratsbeschluss - in den kommenden zwei Jahren erfolgen.