herne. . Anwohner in Herne-Börnig kritisieren die Pläne der Awo für den Neubau des Else-Drenseck-Seniorenzentrums und einer Kita. Das sind ihre Sorgen.

Sie sind nicht gegen die Neubaupläne für das Else-Drenseck-Seniorenzentrum in Börnig und auch nicht gegen den Bau einer Kita auf dem Gelände – das betonen die Mitglieder der neuen Bürgerinitiative „Else-Drenseck-Zentrum“. Die Anwohner Am Katzenbuckel wollten aber gehört und in die Planungen der Arbeiterwohlfahrt einbezogen werden.

Das Else-Drenseck-Seniorenzentrum in Börnig ist in die Jahre gekommen. Die Awo plant einen Abriss und Neubau sowie zusätzlich den Bau einer Kita.
Das Else-Drenseck-Seniorenzentrum in Börnig ist in die Jahre gekommen. Die Awo plant einen Abriss und Neubau sowie zusätzlich den Bau einer Kita. © Rainer Raffalski

„Dass sich am Seniorenzentrum etwas tun muss, steht außer Frage“, sagt Malte Lütjens, parteiloser Bezirksverordneter in Sodingen. Die geplante Infrastruktur sei aber stark verbesserungsfähig. So sei die Beschickung des Zentrums schon jetzt eine Belastung für die kleine Straße mit dem Wendehammer.

Pkw beim Wenden beschädigt

Morgens ab 5 Uhr donnerten dort die Laster. Beim Wenden sei schon öfter ein Anwohner-Auto beschädigt worden. „Wenn jetzt noch der Parkplatz wegfällt, weil dort die Kita entsteht und zusätzlich noch die Beschickung und der Hol- und Bringverkehr der Kita-Kinder hinzukommt, wäre das eine Katastrophe“, sagt Lütjens. Das hohe Verkehrsaufkommen sei gefährlich für Kinder und Bewohner.

Wer für die Schäden an der bereits maroden Straße aufkommt, sei nicht geklärt. Der Awo-Plan sehe vor, dass die Kinder möglichst über die Castroper Straße gebracht werden. „Das ist völlig irreal“, sagt Andrea Beulert. „Wenn ich die Wahl habe, mein Kind auf einer Hauptverkehrsstraße abzusetzen oder in einer ruhigen Nebenstraße, muss ich nicht lange überlegen.“

Auch die Lage der Kita stößt auf Unverständnis. „Es soll doch ein integratives Projekt werden. Wie soll das funktionieren, wenn die Kita außen vorgebaut wird und das Seniorenzentrum abgeschottet ist?“, fragt Stefan Horstmann.

Kita ins Gelände integrieren

Die Anwohner schlagen vor, die Kita in das Gelände zu integrieren, den Parkplatz zu erhalten und für die Beschickung einen Weg zur Castroper Straße zu öffnen: „So bliebe der Innenhof des Seniorenzentrums frei von Autos.“

Das Miteinander mit den Senioren sei gut. Man besuche die Feiern im Heim und bringe auch schon mal verirrte Bewohner zurück. Horstmanns Töchterchen Mia sei bei den alten Menschen gern gesehen. Der erste Bauplan sehe aber vor, dass die Bebauung die Anwohner komplett ausschließe – „das wäre sehr schade.“ Auch die Aufstockung von bislang zwei auf drei oder vier Stockwerke sorgt für Unmut bei den Anwohnern, ebenso der mögliche Wegfall von Grünflächen, Bäumen und dem Vita-Gym Parcours. „Die Stadt möchte doch Wärme-Hotspots vermeiden“, ärgert sich Malte Lütjens. „Und genau so einer wird hier entstehen.“