Herne. . Die Entwicklung des Shamrockparks ist eins der größten Projekte, die zurzeit in Herne realisiert werden. Die 25-jährige Janina Wrobel managt es.
Als die Fakt AG am Mittwoch ihre Neuigkeiten zur Entwicklung des Shamrockparks verkündete, gehörte Hubert Schulte-Kemper die Bühne. Gewohnt launig schilderte der Fakt-Chef die Fortschritte. Janina Wrobel hielt sich dagegen eher im Hintergrund, das Wort ergriff sie bei dieser Gelegenheit überhaupt nicht.
Doch diese Zurückhaltung sollte man nicht missdeuten. Denn viele Dinge, die „HSK“, wie Schulte-Kemper knapp genannt wird, erzählte, hat Janina Wrobel zuvor maßgeblich eingefädelt und vorbereitet. Denn sie ist quasi die Herrin des Shamrockparks, als Projektverantwortliche laufen alle Fäden bei ihr zusammen. Mit gerade 25 Jahren managt sie ein Vorhaben mit einem geplanten Investitionsvolumen von bis zu 200 Millionen Euro. Steigerung nicht ausgeschlossen. Doch Wrobel macht sich angesichts dieser Dimensionen nicht bange.
Dabei ist es gerade mal zwei Jahre her, dass sie ihre Ausbildung als Immobilienkauffrau abgeschlossen hat. Was es für kuriose Zufälle gibt: Ihr Ausbildungs-Unternehmen war die RAG Montan Immobilien, jetzt entwickelt Wrobel die ehemalige RAG-Konzernzentrale.
Schon kurz nachdem sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatte, führte sie ihr Weg zur Fakt AG in Essen. Als Vorstandsassistentin bei Hubert Schulte-Kemper im Immobilienbereich - nicht zu verwechseln mit einer Sekretärin - war sie rechte Hand für alles, was mit Immobilien zu tun hat und kontrollierte schon zu diesem frühen Zeitpunkt eine Reihe von Projekten. Wenn sie erzählt, was sie neben ihrem Fulltime-Job noch alles gemacht hat und vorhat, fragt man sich, ob Wrobels Tage vielleicht mehr als 24 Stunden haben. Sie hat nebenbei an der EBZ Business School studiert, will im kommenden Jahr ihren Bachelorabschluss machen und ist obendrein Dozentin für Immobilienwirtschaft an den Industrie- und Handelskammern in Arnsberg und Dortmund.
Sofort Feuer und Flamme
Doch der Shamrockpark schwebt in seiner Bedeutung über allem anderen. Sie sei in das Projekt hineingewachsen. Zunächst habe sie noch andere Aufgaben gehabt, doch Shamrock habe immer mehr Kapazitäten in Anspruch genommen, seit April ist sie verantwortlich für das Projekt.
Gesehen hat Janina Wrobel das riesige Areal im Herbst 2017. Gemeinsam mit Hubert Schulte-Kemper habe sie die erste Besichtigung unternommen. „Das ist zwar ein riesiges Projekt, aber geschockt war ich nicht“, sagt sie in der Rückschau, „man darf nicht auf die großen Zahlen schauen und Panik bekommen“.
Sie sei sofort Feuer und Flamme für den Shamrockpark gewesen, „ich finde ihn aus tiefster Überzeugung schön“, betont sie. Der Campusflair habe sie am meisten beeindruckt. Ihre Überzeugung habe sie beim Ortstermin wohl auch Hubert Schulte-Kemper vermittelt.
Stellt sich die Frage, wie die Zusammenarbeit funktioniert zwischen einer 25-jährigen, die noch nicht lange in der Branche ist, und HSK, der in seinen mehr als 70 Jahren jede Menge erlebt und auf die Beine gestellt hat und durchaus in dem Ruf steht, ein fordernder Chef zu sein? „Herr Schulte-Kemper hat hohe Ansprüche, aber wenn man sich sein Vertrauen erarbeitet hat, dann lässt er einem viel Freiraum“, lautet Wrobels Antwort.
Diesen Freiraum hat sie. Und sie nutzt ihn. Sie könne sehr viele Ideen einbringen, „ich überlege mir immer zuerst, wie ich es selbst machen würde“. Wrobel verantwortet die Vermietung, sie führt alle wichtigen Gespräche mit der Stadt Herne. „Ich kann mich total einbringen.“ Die Entwicklung biete ihr die Chance, ihre Karriere voranzutreiben.
Bis mindestens 2023 werde der Shamrockpark sie wohl begleiten. „Ich hoffe, dass er irgendwann etwas ist, auf das ich mit Stolz blicken kann“, sagt Janina Wrobel.
>> PARKCHARAKTER SOLL ERHALTEN BLEIBEN
Das Areal des Shamrockparks erstreckt sich auf rund 100.000 Quadratmetern auf beiden Seiten der Brunnenstraße. Die Gebäude verfügen über eine Nutzfläche von rund 50.000 Quadratmeter.
Die Fakt AG vermarktet die Bestandsgebäude, plant aber auf den Parkplätzen auch zwei Neubauten. Der Parkcharakter des Areals soll auf jeden Fall erhalten bleiben.