herne. . Die Arbeitnehmervertretung von Suez warnt vor Angstmacherei und verteidigt den Standort. Die BI will den Kampf gegen den Standort fortsetzen.
Die Erweiterung der Suez-Anlage an der Südstraße bleibt Thema: Während die Bürgerinitiative Dicke Luft anlässlich ihres einjährigen Geburtstags eine Bilanz zieht, meldet sich der Betriebsrat des Unternehmens zu Wort. Die Arbeitnehmervertretung fordert Medien dazu auf, objektiv zu berichten und sich nicht „bedingungslos der Angstmacherei“ anzuschließen.
„Wir betreiben einen internationalen Umweltbetrieb, der nachweislich alle gesetzlichen Richtlinien einhält“, erklärt Bernd Düvel, Betriebsrats-Chef des zuletzt knapp 30 Mitarbeiter zählenden Herner Suez-Standorts, in einem offenen Brief an Anwohner und Presse. Sie seien keine Müllverbrennungsanlage, sondern eine Bodensanierungsanlage, die es sich auf ihre Agenda geschrieben habe, die Umwelt lebenswerter zu gestalten.
Betriebsrat: Berichterstattung ist nicht objektiv
Es sei eine Behauptung und nicht nachweisbar, dass durch die Anlage ein höheres Gesundheitsrisiko bestehe. Es sei auch nicht richtig, dass sie radioaktive Böden angenommen hätte, so Düvel in Richtung BI.
Die von der Bezirksregierung genehmigte Erweiterung bedeute keine bauliche Vergrößerung. Es gehe vor allem darum, den hohen Sicherheitsstandard neuen Entwicklungen anzupassen. Die „leider nicht objektive Berichterstattung“ durch Medien, Politiker und Bürger gefährde Arbeitsplätze - auch in Zuliefererbetrieben. Sie hätten konstruktive Gespräche mit Bürgern, Parteien, Vereinen und Schulen geführt, was bisher aber nicht erwähnt worden sei.
Sondermüll aus Italien gestoppt
Wie berichtet, zielt die öffentliche Kritik nicht nur auf die aktuelle Erweiterung, sondern auf den gesamten Betrieb. So haben unter anderem SPD-Fraktions-Chef Udo Sobieski und auch Vertreter der Stadt erklärt, dass ein solcher Betrieb auch unter Berücksichtigung der Arbeitsplätze an einem dicht besiedelten Standort wie Herne fehl am Platze sei.
Dieser Ansicht ist auch die BI, die genau ein Jahr nach Gründung und der jüngsten Klage des Kooperationspartners BUND gegen die Erweiterung ein positives Fazit zieht: „Politisch, technisch und juristisch hat die Arbeit der BI Wirkung gezeigt“, heißt es. Aufgrund der Aktivitäten der BI habe die Erweiterung nicht mehr so schnell und geräuschlos durchgeführt werden können, wie es sich die Bezirksregierung und die Firma gewünscht hätten.
Sie hätten auch erreicht, „dass die Anlieferung des übelst stinkenden Sondermülls aus Italien gestoppt wurde“. Als großen Erfolg werteten sie auch den Ratsbeschluss, ein neues Geruchsgutachten für die Anlage einzufordern. „Wir werden auch in Zukunft mit Unterstützung von vielen Menschen daran arbeiten, dass so eine gefährliche Anlage aus unserer Stadt verschwindet“, so die BI-Sprecher Astrid Bick, Gerhard Kalus und Klaudia Scholz.