Herne. . Über drei Monate haben 60 Ensemble-Mitglieder der Trixis für „Tabaluga“ geprobt. Jetzt brachten sie das Musicalpotpourri in Herne auf die Bühne.
Über drei Monate hatten sie dem großen Tag entgegengefiebert und in vielen Probenstunden jeden Schritt, jedes Detail einstudiert. Nun war es soweit, die 60 Kinder und Jugendlichen der Trixi Ballett- und Musicalschule brachten das Musicalpotpourri „Tabaluga und die Liebe“ auf die Bühne des Kulturzentrums. Über drei Stunden begeisterten sie das Publikum, indem sie die abenteuerliche Reise des kleinen Drachen in Szene setzten, der eigentlich überhaupt nicht erwachsen werden will und plötzlich vor einer oder besser gesagt seiner großen Herausforderung steht.
Zunächst entführten junge Tänzerinnen die Besucher in eine beschauliche und harmonische Welt. Sie drehten ihre Pirouetten vor der Kulisse eines idyllisch anmutenden Waldes und passend zu den Klängen der Moldau-Symphonie, komponiert von Bedrich Smetana. In farbenfrohen Kostümen kamen die Balletteleven daher, die einen als muntere Waldelfen, andere als Bienen oder Geister des Waldes. Derweil hüpfte und sprang Tabaluga voller Lebensfreude über die Bühne, um das zu tun, wozu die Figur aus der Feder von Peter Maffay und Rolf Zuckowski geschaffen ist: Der gutmütige Drache erkundet die Natur, trifft Tiere wie die Schildkröte Nessaja, gespielt von Lilli Galla, dazu auch manches Fabelwesen und sehr lebendige Bäume, derweil das Lied der Sängerin Alexandra „Mein Freund der Baum zu hören ist. Doch schon bald soll es mit der heilen Welt ein Ende haben, als Tabaluga in das Reich des Herrschers Arktos gelangt. Die drohende Gefahr verkörperte vorher schon eine Ballettgruppe, die Feuerflammen versinnbildlichte.
Applaus nach jeder Szene
Die Besucher verfolgten gebannt das Geschehen und nach jeder Szene gab’s kräftigen Applaus. Bei vielen Gästen handelte es sich um Eltern, Großeltern oder Geschwister der Mitwirkenden, „auf deren Leistungen wir alle stolz sein können“, betonte Beatrix Zschech, Leiterin der Ballett- und Musikschule. Sie hat das Stück für die Bühne in Herne inszeniert. Kapellmeister Bernhard Stengel war es, der mit dem Chor zahlreiche Lieder einstudierte.
In das Kostüm von Tabaluga war die 20-jährige Sibel Akcay geschlüpft. Sollte sie vor der Aufführung Lampenfieber verspürt haben, dürfte das schon bald verflogen gewesen sein. Beatrix Zschech holte sie vor Beginn schon einmal auf die Bühne, um mit ihr über die Rolle zu plaudern und sie zu ehren. Seit 15 Jahren gehört sie der Schule an, die beiden jungen Balletttänzerinnen Alexa und Lorena gratulierten ihr mit einem Blumenstrauß. Die Zuschauer sollten alle drei kurz danach wiedersehen, Sibel Akcay in der tragenden Rolle des Stücks und die beiden Mädchen als kleine Marienkäfer. Pinguine und Eisvögel waren im weiteren Verlauf des Musicals Figuren, die unter die Fittiche des Herrschers Arktos geraten waren. Gespielt wurde er von dem einzigen Mann des gesamten Ensembles. Der 26-jährige Meik Gadzalla hatte die Aufgabe übernommen, Neffe von Beatrix Zschech.
Bekanntlich siegt in dem Stück das Gute über das Böse, der sympathische Drache schafft es, Arktos zu bezwingen. Da brandete im Kulturzentrum ein weiteres Mal kräftiger Beifall auf, der auch dem Solisten Michael Kern galt. Er wusste mit dem Lied vom Mond und adventlichen Erzählungen zu überzeugen. Der Sänger gehörte dann auch zu denen, die zu beliebten und bekannten Adventslieder überwechselten, um zum Finale gemeinsam Bing Crosbys „White Christmas“ anzustimmen.
>> TABALUGA AUCH IM JAHR 2000 AUFGEFÜHRT
„Tabaluga und die Liebe“ hat die Trixi-Ballett- und Musicalschule bereits im Jahr 2000 schon einmal aufgeführt.
Die damalige Hauptdarstellerin, Nadine Griechel, saß bei dieser Inszenierung im Publikum.
„Anschließend“, berichtete Beatrix Zschech, „kam sie noch zu mir und hat die Darbietung sehr gelobt“.
Die gesamte Kostüme, die zum Einsatz kamen, gehören zur Ballettschule, die seit über 50 Jahren besteht.
- Bei aller Freude gab es auch Ärger im Vorfeld: Beatrix Zschech berichtete dem Publikum, dass Unbekannte zahlreiche Hinweisplakate entfernt hätten.