Herne. . Die Stadtwerke Herne erhöhen ab Januar den Strom- und Gaspreis. Als Gründe nennt das Unternehmen steigende Beschaffungskosten und Netzentgelte.
Was sich bereits angedeutet hatte, ist nun zur Gewissheit geworden. Die Stadtwerke erhöhen die Preise für Strom und Gas. Der Aufsichtsrat habe der Erhöhung in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch zugestimmt, teilte das Unternehmen mit. Als Gründe für die Erhöhung nennen die Stadtwerke steigende Beschaffungskosten und die staatlich regulierten Netzentgelte.
Beim Strom seien insbesondere die deutlich höheren Großhandelspreise für die Preissteigerung beim Arbeitspreis verantwortlich. Kostete die Megawattstunde nach Angaben des Branchenverbandes BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserversorger) im Jahr 2017 durchschnittlich noch 30 Euro an der Energiebörse in Leipzig, so waren es in diesem Jahr schon über 50 Euro. Auch die Kosten für die CO2-Zertifikate haben sich in den letzten zwölf Monaten verdreifacht.
Gleichzeitig bleibe die Steuer- und Abgabenlast auf einem historisch hohen Niveau. Denn während die EEG-Umlage sinke, steige die Offshore-Netzumlage. Unter dem Strich bedeute das im Steuer- und Abgabenblock so gut wie keine Entlastung für die Verbraucher. Hinzu kämen die von der Bundesnetzagentur regulierten und genehmigten Netzentgelte, die diesmal für eine Preissteigerung im Grundpreis verantwortlich sind.
Monatliche Mehrkosten von 3,33 Euro
In Summe könnten Energieversorger rund 80 Prozent des Strompreises nicht mehr beeinflussen. Im Rahmen des noch verbleibenden Spielraums, so die Stadtwerke, werde man die entstehenden Mehrkosten nicht im vollen Umfang an die Herner Stromkunden weiter geben.
In Zahlen bedeutet das: Der Arbeitspreis in der Grundversorgung StadtwerkeComfort Strom steigt um 0,6 ct/kWh. Der monatliche Grundpreis liegt ab Januar bei 10,55 Euro. Dem durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 1.900 kWh im Jahr entstehen so monatliche Mehrkosten von 3,33 Euro.
In über drei Jahren hatten die Stadtwerke den Gaspreis zweimal hintereinander gesenkt. Auch habe man in den ersten drei Monaten der bereits laufenden Heizsaison die stark angezogenen Preise der Gaslieferanten und die Netzkosten noch auffangen können. Ab Januar steige der Preis für die Kilowattstunde Erdgas jedoch um 0,6 Cent. Wer jährlich 15.000 kWh zum Heizen benötigt, zahlt dann für StadtwerkeComfort Gas monatlich 7,50 Euro mehr.