Herne. . Der 18-Jährige präsentierte beim städtischen Jugendkulturwettbewerb zwei selbst geschriebene Songs und landete damit zwei mal auf Platz 1.

Eigentlich hatte er die Frist schon verpasst. Wollte sich anmelden für den „Herbert“, vergaß es dann doch und bekam eine zweite Chance: Die Bewerbungsfrist für den 7. Jugendkulturwettbewerb wurde verlängert. „Das ist das Zeichen, dass du mitmachen sollst“, sagte sich Fynn Schlemminger und meldete sich mit zwei selbst geschriebenen Liedern an, die er am „Herbert“-Samstag dann auch vortrug. Mit so unerwartetem wie umwerfendem Erfolg: „Ocean“ und „Sins“ überzeugten sowohl die Preisjury als auch die Jugendjury: Der 18-Jährige landete zweimal auf dem ersten Platz.

Von etlichen öffentlichen Auftritten war Fynn eigentlich Lampenfieber gewohnt. Nicht so in den Flottmann-Hallen: „Ich war überrascht, wie entspannt ich war.“ Die positive Resonanz ließ nicht lange auf sich warten. Es seien viele Leute auf ihn zugekommen, erzählt Fynn, auch aus dem Kreis der anderen Bewerber. „Ein cooles Feedback“, freut er sich noch heute über die allgemeine Stimmung beim Wettbewerb. „Herbert ist eine super Sache. Das wird von allen so wahrgenommen.“ Deshalb habe er auch schon immer mitmachen wollen. „Aber ich war musikalisch nicht gut genug.“

Mit dem Cellospiel fing alles an

Fynn am E-Piano in seinem Zimmer.
Fynn am E-Piano in seinem Zimmer. © Sabine Hahnefeld

Angefangen hat Fynns musikalische Entwicklung mit dem Cello. Mit sieben Jahren hatte er das erste Mal Unterricht, nach ein paar Jahren gab er das Spielen auf. „Über das Schulmusical bin ich dann zum Singen gekommen“, erzählt er weiter. „Und darüber habe ich mir selbst das Klavierspielen beigebracht.“ Inzwischen ist er wieder bei der Musikschule gelandet, wo er in „vorberuflicher Fachausbildung“ Klavier-, Cello- und Gesangsunterricht nimmt. Fynns nächstes Ziel: „Ich will im nächsten Jahr die Aufnahmeprüfung in Jazz-Gesang an der Folkwang-Uni schaffen.“

Bis dahin ist er glücklich mit dem Studienfach, das er jetzt begonnen hat: Japanologie. Das Fach begeistert Fynn, der im vergangenen Jahr das Pestalozzi-Gymnasium mit einem Abi-Durchschnitt von 1,0 verließ. Und vorher noch Mitschüler und Lehrer mit seiner „Besonderen Lernleistung“ beeindruckte: Der damals 17-Jährige erfand mit „Garadálava“ eine eigene Sprache mitsamt Schrift und Grammatik.

Was er mit den 2400 Euro machen wird, die ihm beim „Herbert“ unverhofft als Förderstipendium zufielen, weiß der zweifache Gewinner noch gar nicht so genau. Das Geld gibt ihm die Möglichkeit, „größere Projekte zu planen“: Songs produzieren, Videos drehen und mit anderen zusammenarbeiten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

>>> MEHR INFOS

Um die 100 junge Künstler und Künstlerinnen haben sich am letzten Septemberwochenende am 7. Jugendkulturwettbewerb Herbert in den Flottmann-Hallen beteiligt.

  • Die Preisjury und die Jugendjury haben jeweils drei Preise vergeben. Die WAZ porträtiert wieder die Preisträger.

  • Die kleine Reihe startet mit einem jungen Musiker, der beide Jurys gleichermaßen überzeugt hat: Fynn Schlemminger erreichte zweimal den ersten Platz.