Herne. . Im Mini-Zoo Eickel ist „Sally“ Mutter von zwölf Ferkelchen geworden. Die Husumer Sattelschweine sind auch als „Dänische Protestschweine“ bekannt.
Grunzen kann man die Geräusche noch nicht wirklich nennen, die die kleinen Ferkel von sich geben. Es ist eher ein Quieken, das sich einmal zu einem Grunzen auswachsen wird. In einer Reihe liegen sie im Stroh und saugen immer wieder an den Zitzen von Schweinemama Sally. Sie ist in der Nacht auf den Tag der Deutschen Einheit zwölffache Mutter geworden. Die kleinen Ferkelchen begeistern die Besucher des Mini-Zoos Eickel und dessen Mitarbeiter.
„Das ist der dritte Wurf unseres Paares Harry und Sally“, erklärt Birgit Claus, Revierleiterin Eickel. Da die ersten Würfe sehr klein ausgefallen sind, freut sich das Team umso mehr. „Beim letzten Mal waren es nur zwei Ferkel. Jetzt ist es eher die normale Größenordnung eines Wurfes.“ Bei den Schweinen im Mini-Zoo handelt es sich aber nicht um ein einfaches Hausschwein, sondern um das Husumer Sattelschwein – markant durch seine rot-weiß-rote Färbung. Diese ist auch bei einem Teil der Ferkel schon gut sichtbar.
Zeichnung der Ferkel ist wichtig
„Die Schweine sind unter dem Namen Dänisches Protestschwein bekannt“, verrät Birgit Claus. Der Name stamme aus der Zeit, als die dänische Minderheit, die in Schleswig-Holstein lebte, sich unterdrückt fühlte. „Die Dänen durften ihre Flaggen nicht zeigen und deshalb hielten sie sich Husumer Sattelschweine, deren Färbung stark an die dänische Flagge erinnert, um ihren Protest auszudrücken.“
Auch heute noch ist die Zeichnung der Ferkel wichtig. Denn sie entscheidet über ihren weiteren Lebensverlauf. Diejenigen, die eine deutliche Zeichnung haben, gehen in die Zucht. „Wir haben leider keinen Platz für weitere Tiere, deshalb gehen sie entweder in die Zucht oder werden bei Bauern untergebracht. Aber keine Sorge, zur Schlachtung sind sie nicht vorgesehen.“
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Die Ferkel seien im Übrigen eine Woche zu früh dran gewesen. Die Schwangerschaft dauere bei Husumer Sattelschweinen drei Monate, drei Wochen und drei Tage. „Am Dienstagabend waren schon drei da“, erklärt Tierpfleger Michael Kück. Da die letzten beiden Würfe nicht größer waren, dachte er, dass es das gewesen sei. „Als ich dann morgens in den Stall geschaut habe, habe ich nicht schlecht gestaunt über den großen Wurf.“ Ob es sich bei den Ferkeln um Männchen oder Weibchen handelt, könne der Pfleger noch nicht sagen. „Die Mutter lässt uns nicht an die Kleinen heran.“
Viel Milch trinken und spielen
Spätestens mit elf bis zwölf Wochen heißt es aber dann zumindest für die Männchen Abschied nehmen. „Alle, die nicht in die Zucht gehen, werden dann kastriert“, erklärt Birgit Claus.
Mutter Sally würde sie danach ohnehin nicht mehr annehmen. „Die Mädels können dann sicherlich noch eine Weile hier bleiben, bis wir sie weitervermitteln können.“ Bis es soweit ist, haben die Ferkel allerdings noch genügend Zeit, sich an ihre Mama zu kuscheln, viel Milch zu trinken und zum Spielen.
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