Herne. . In Herne sollen insgesamt 26 Sirenen dafür sorgen, dass die Bevölkerung vor Gefahren gewarnt wird. Das sind die geplanten Standorte.

Die Stadt will ab kommendem Jahr 25 Sirenen in Herne aufstellen lassen. Sie seien als „Weckruf“ gedacht: Bürger sollen so bei Naturkatastrophen, Hochwasser oder einem Störfall gewarnt werden – um Schutz zu suchen, aber auch, um sich schnell in den Medien über die Lage in der Stadt zu informieren, heißt es bei im Rathaus.

Die Verwaltung hat über zwei Jahre an einem Warnsirenenkonzept gearbeitet. Feuerwehr-Dezernent Frank Burbulla will das Ergebnis nun am kommenden Donnerstag der Politik vorstellen. Im Kern präsentiert er 25 Standorte in Herne und Wanne-Eickel, an denen Sirenen aufgestellt werden sollen; so könne bei Bedarf bis auf einen kleinen „Fleck“ in Börnig/Holthausen die gesamte Bevölkerung gewarnt werden, sagt Burbulla zur WAZ. Bislang gibt es nur einen Standort: den auf dem Cranger Kirmesplatz.

Kosten insgesamt rund 300 000 Euro

17 Sirenen sollen auf öffentlichen Gebäuden installiert werden, die meisten auf Schulen (siehe Grafik); auch einige Unternehmen und ein Wohneigentümer machen mit. Gibt der Rat Ende Oktober grünes Licht, dann sollen die ersten Sirenen im kommenden Jahr aufgestellt werden. Begonnen werden soll mit den Hochwassergefahrenbereichen am Kanal, etwa in Unser Fritz, aber auch an den Nebenflüssen. Die weiteren Sirenen sollen „nach und nach“ aufgestellt werden: „Wir haben keinen Zeitdruck.“

Die Kosten beziffert der Dezernent auf rund 300 000 Euro, also über 100 000 Euro weniger als ursprünglich geplant. Grund dafür sei unter anderem auch, dass sich so genannte Störfallbetriebe auch finanziell beteiligen, darunter Evonik und Linde mit jeweils 20 000 und Suez mit 4000 Euro. Ein Evonik-Sprecher sagt zur WAZ, dass sich das Unternehmen gerne beteilige: „Wir wollen bei der Stadtentwicklung mitgestalten.“

Probealarm an jeden ersten Samstag

Die Stadt will regelmäßige Probealarme durchführen und schlägt der Politik dafür jeden ersten Samstag im Monat um 12 Uhr vor. Überlegt wird im Rathaus zudem, ob neben den Sirenen auch die Monitore in den Bussen genutzt werden können, um etwa vor Schadstoffwolken oder Waldbrand- und Unwetter zu warnen.

Widerstände gegen das Konzept der Verwaltung sind aus der Politik nicht zu erwarten. Noch im November begrüßten SPD und CDU gegenüber der WAZ den Aufbau der Sirenen. Sie habe nicht verstanden, warum die alten Sirenen überhaupt abgeschafft wurden, sagte etwa die CDU-Fraktionsvorsitzende Bettina Szelag.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Die Standorte

So sind die Sirenenstandorte in der Stadt verteilt. Grafik: Helge Hoffmann 1: Künstlerzeche, Zur Künstlerzeche 10; 2: Cranger Kirmesplatz, Dorstener Straße; 3. Steag-Kraftwerk, Hertener Straße; 4. Grundschule Josef, Stöckstraße 113; 5. Grundschule Claudiusstraße 88; 6. Erich-Fried-Gesamtschule, Grabenstraße 14; 7. Grundschule Michaelstraße 16; 8. Gymnasium Wanne, Gerichtsstraße 9; 9. Eon-Kraftwerk Shamrock, Kastanienallee 1; 10. Job-Center, Koniner Straße 4; 11. Bunker Westfalenstraße; 12. Realschule An der Burg, Burgstraße 71; 13. Evonik, Herzogstraße 28; 14. Grundschule Forellstraße 26 a; 15. Grundschule Jürgens Hof 61, 16. Schleuse, Pöppinghauser Straße 16; 17. UPS, Friedrich der Große 2; 18. Emschertal-Berufskolleg, Westring 205-213; 19. Neubau Feuer- und Rettungswache Hunbergstraße, 20. Grundschule Vellwigstraße 28; 21. Musikschule, Gräffstraße 43; 22. Feuerwache 1, Sodinger Straße; 23: Grundschule Max-Wiethoff-Straße 14a; 24: Grundschule Flottmannstraße, Jean-Vogel-Straße 36; 25. Bunker Mülhauser Straße 23; 26. Wohnhaus Holthauser Straße 157.