Herne. . Er verkaufte in Herne Ecstasy mit Logos bekannter Marken wie „Heineken“ oder „The North Face“. Ins Gefängnis muss der 30-Jährige nicht.
Am Ende ging alles ganz schnell: Nach einem kiloschweren Drogengeschäft mit Amphetaminen und dazu fast 900 Ecstasy-Pillen in Herne ist ein 30-jähriger Kraftfahrzeug-Mechatroniker aus Velen noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Das Bochumer Landgericht verhängte gegen den Tabletten-Dealer 21 Monate Haft auf Bewährung.
Der Angeklagte hatte bei Prozessbeginn am vergangenen Donnerstag sofort zugegeben, am 13. Oktober 2016 in einer Herner Wohnung ein Rauschgiftgeschäft abgewickelt zu haben. Er sei damals selbst schwer drogenabhängig und hoch verschuldet gewesen.
Nachdem er zwei Männern aus Baden-Württemberg, die er kurz zuvor zufällig kennengelernt hatte, von seinen Geldproblemen berichtet hatte, hatte das Duo ihn gefragt, ob er ihnen nicht eine größere Menge Aufputschmittel besorgen könne.
Bei Autobahn-Kontrolle aufgeflogen
Daraufhin hatte der Angeklagte seine Kontakte in die Rauschgift-Szene ausgenutzt, die gewünschten Drogen besorgt und sich auf das einmalige Dealer-Geschäft zum Verkaufspreis von 5300 Euro eingelassen.
Die zwei Käufer der Drogen waren dann allerdings nur wenige Stunden später bei einer Kontrolle auf einem Autobahn-Rastplatz in Rheinland-Pfalz mit der ganz speziellen Fracht erwischt worden. In einer Tüte hatten die Drogenfahnder nicht nur ein Kilogramm Amphetamin-Masse, sondern auch exakt 895 farbige Ecstasy-Pillen entdeckt.
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Die Tabletten waren mit Werbelogos versehen. 500 waren geprägt wie ein Kronkorken und versehen mit dem Logo der niederländischen Brauerei „Heineken“. 395 Tabletten waren knallig orange eingefärbt und trugen das Symbol der Marke „The North Face“.
Mit Blick auf das Geständnis, die schon länger zurückliegenden Tatzeit und einen neuen Job gewährte die 9. Strafkammer dem Tablettendealer am Ende noch eine Bewährungschance.