Herne. . „The North Face“ oder „Heineken“: Ecstasy-Tabletten mit Logos dieser Firmen soll ein Mann verkauft haben. Das sagte der 30-Jährige vor Gericht.

Mit einem Geständnis hat am Donnerstag am Bochumer Landgericht der Prozess gegen einen Kfz-Mechatroniker (30) begonnen. Der Angeklagte gab zu, 2016 in Herne einen ganz speziellen Drogendeal abgewickelt zu haben: Zwei Kunden bekamen von ihm Ecstasy-Tabletten mit angesagten Markenlogos – die Freude darüber währte allerdings bei allen dreien nur kurz.

Die beiden Käufer hatten die Drogenlieferung kaum übernommen, da wurden sie schon auf einem Autobahn-Rastplatz bei Montabaur von der Polizei kontrolliert. Bei der Durchsuchung des Pkw fanden die Fahnder schnell die illegale Fracht. In einer Tüte, die das Duo wenige Stunden zuvor in einer Herner Wohnung von dem Angeklagten übernommen haben wollen, befand sich neben 895 Ecstasy-Pillen auch knapp ein Kilo Amphetamine.

„The North Face“ und „Heineken“

Knapp 400 Tabletten waren knallig orange-farben und trugen das Symbol der Outdoor-Marke „The North Face“. Weitere 500 von den Party-Pillen waren geprägt wie ein Flaschen-Kronkorken und beschriftet mit dem Logo des niederländischen Bier-Riesen „Heineken“.

Weil die beiden Drogen-Kunden bereits in ihren ersten Vernehmungen sofort den Namen des Angeklagten als Verkäufer verraten hatten, hatte die Polizei den 30-Jährigen anschließend ebenfalls kurzzeitig festgenommen. Im Prozess vor der 9. Strafkammer in Bochum legte der Kfz-Mechatroniker aus Velen ein volles Geständnis ab. Er sei damals selbst schwer drogenabhängig und hoch verschuldet gewesen. Daher habe er sich auf das Dealer-Geschäft in der Wohnung einer Bekannten aus Herne zum Verkaufspreis von 5300 Euro eingelassen. Laut Anklage hatten die zwei aufgeflogenen Kunden damals ausgesagt, dass der 30-Jährige die Drogen aus einer sogenannten „Küche“ besorgt hatte. Der Prozess wird fortgesetzt.