Herne. . Wie weit ist der Emscherumbau in Herne? Darüber sprach die WAZ-Redaktion mit Ilias Abawi von der Emschergenossenschaft.
Das „Herzstück“ des Emscherumbaus hat die Emschergenossenschaft am Montag in Bottrop in Betrieb genommen: ein 35 Kilometer langes Stück Kanalrohr, das mit dafür sorgen soll, dass das Schmutzwasser unterirdisch verläuft. Unternehmens-Sprecher Ilias Abawi erklärt, welche Bedeutung das lange Kanalrohr in Bottrop für Herne hat.
1 Mit einer großen Feier haben Sie gestern den Kanal in Bottrop geflutet. Was hat das mit Herne zu tun?
Viel! Auch der Herner Kanal ist damit geflutet worden. Das Schmutzwasser fließt nun also unterirdisch. Wir sind sehr froh, dass das alles funktioniert hat und schauen in den kommenden Wochen erst einmal, ob alle klappt.
2 Dann hat der Gestank rund um die Emscher also ab jetzt endlich ein Ende?
Es sollte niemand erwarten, dass der Fluss über Nacht sauber wird. Aber: Wir verlegen in den kommenden Monaten nach und nach die Zuflüsse in den unterirdischen Kanal. Noch im Herbst wird etwa der Hellbach verlegt. Damit wird die Emscher dann Stück für Stück ein wenig sauberer. Und spätestens in drei Jahren wird die Emscher dann tatsächlich nicht mehr stinken. Dann haben wir dort nur noch Quell-, Grund- und Regenwasser.
3 Wenn die Emscher bald sauber wird, könnte man sie doch auch viel mehr als Freizeitort nutzen?
Das wollen wir auch unbedingt. Auf die Pflicht mit dem Umbau folgt bald die Kür. Wir wollen die Emscher den Menschen wieder näher bringen, etwa die Radwege an den Ufern ausbauen. In Dortmund wird an der Emscher bereits Wein angebaut, woanders gibt es Bienenstände. Wir wollen die Bevölkerung mit ihren Ideen gerne beteiligen. Damit starten wir jetzt in den nächsten Monaten. Wir haben wirklich noch viel vor.